Neue Geh- und Radwegebrücke südlich der Hohenzollernbrücke

Änderungsantrag der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

21.03.2024 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Beschluss:

Die Beschlussvorlage wird wie folgt ersetzt:

Der Rat beauftragt die Verwaltung, die Planung der Südseitenerweiterung der Hohenzollernbrücke im Sinne eines Wiederaufbaus des im Zweiten Weltkrieg an dieser Stelle zerstörten Brückenteils mit einem entsprechend der neuen Nutzung als Fuß- und Radverkehrsverbindung reduzierten Materialaufwand und einer angepassten Statik bis einschließlich der Entwurfs- und Genehmigungsplanung (LPH 3 und 4 HOAI) weiterzuführen und die erforderlichen Genehmigungen zur Umsetzung in Vorbereitung des Baubeschlusses einzuholen.

Begründung:

Die von der Stadtverwaltung favorisierte Variante entspricht nicht der Gestaltung der drei übrigen Brückenteile bzw. des an dieser Stelle im Zweiten Weltkrieg zerstörten Teils für Fuß-, Rad- und Autoverkehr sowie Straßenbahnen. Sie zeichnen lediglich kleiner mit einem Träger die Brückenbögen nach. Damit würde sich das weltberühmte Bild vom Weltkulturerbe Kölner Dom und Hohenzollernbrücke durch einen vorgelagerten kleineren Neubau massiv verändern.

Als in den 80er Jahren der nördliche Brückenteil erweitert wurde, wurde die Gestaltung der beiden anderen Brückenteile übernommen. So fügt sich dieser Neubau nahtlos in das Ensemble der Brücke ein und heute sieht kaum mehr jemand, dass er 80 Jahre jünger ist als seine Nachbarn.

Die Verwaltung erklärt zur Begründung ihrer Auswahl, die Variante des Wiederaufbaus der Vorkriegsbrücke sei teurer. Da jedoch von einer 90%igen Förderung ausgegangen wird, ist die Belastung für den städtischen Haushalt für den Erhalt des Panoramas und die Beseitigung einer Kriegswunde vertretbar.

Der Zweite Weltkrieg hat unendliches Leid über Köln gebracht und das Stadtbild zerstört. Leider wurden beim Wiederaufbau nicht genug Chancen genutzt, den Zustand vor der Zerstörung wiederherzustellen. Diese Erweiterung der Brücke bietet eine entsprechende Chance. Mehr noch: Durch die Errichtung eines vierten Brückenteils, das aussieht wie seine drei „Brüder“, wird das Panorama nicht durch eine Neuinterpretation belastet.

Wie wollen wir denn den Bund dazu bringen, bei einem möglichen Neubau der Rodenkirchener Brücke die Silhouette zu erhalten, wenn wir als Stadt selbst so fahrlässig mit dem historischen Erbe umgehen? Leider ist beim Wiederaufbau häufig die moderne und günstigere Form umgesetzt worden. Das heutige Kölner Stadtbild liefert dafür ein trauriges und wenig historisches Abbild. Den Fehler dürfen wir nicht noch mal machen.

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Ralph Sterck, MdR

Ralph Sterck, MdR

Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion

Stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Ratsfraktion

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