Dat Wasser vun Kölle es jot! Die Luft auch?

08.05.2003 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Rolf Albach, Sachkundiger Einwohner im Ausschuss für Umweltschutz und Grün der Stadt Köln, kommentiert Pläne der Stadtverwaltung, das Luftmessnetz einzustellen, die in der heutigen Ausschusssitzung zur Beratung stehen: "Dat Wasser vun Kölle es jot! Die Luft auch? Wer Zweifel hat, frage das Umweltamt. Seit mehr als einer menschlichen Generation wird die Qualität unseres wichtigsten Lebensmittels von der Stadt an fünf Stellen überwacht. Erfolgreich, wie das Beispiel zeigt, als vor zwei Jahren auf Nachfrage der FDP im Gesundheitsausschuss die Quelle für die Luftbelastung mit krebserregendem Benzol in Rodenkirchen von der Verwaltung schnell und präzise identifiziert werden konnte. Weil aber die Wohnungen der GAG nicht verkauft werden sollen, muss neben der Flora auch das Kölner Luftmessnetz auf die erweiterte Streichliste der schwarzgrünen Koalition. Es soll zwar durch zwei Messstellen des Landes in Köln ersetzt werden. Aber die messen die Luftqualität anders und an anderen Stellen. Es ist aber die Kontinuität über 40 Jahre, die den unschätzbaren Wert der Kölner Daten ausmacht. Sind die neuen Messungen wirklich vergleichbar und damit genauso aussagekräftig? Warum kann das Land nicht auf eine Messstelle in Köln verzichten und das Geld dafür dem Kölner Messnetz zur Verfügung stellen? Sind die zwei Messnetze miteinander abgestimmt oder kämpfen eine rotgrüne Koalition im Land und eine schwarzgrüne in der Stadt darum, wo im Umweltbereich Personal "abgebaut" werden muss? Das ERLAP, ein Labor der Europäischen Gemeinschaft, hat vor einiger Zeit eine Studie zur Luftbelastung mit Benzol in 6 Städten durchgeführt. Warum hat man nicht die Daten aus Köln mit genutzt? Ist außerhalb von Kölner Verwaltung und Umweltpolitik bekannt, welchen wissenschaftlichen Schatz Köln pflegt? Welche wissenschaftliche Institution wurde angesprochen, um über eine Forschungskooperation Forschungsmittel zum Erhalt der Langzeitmessung zu werben? Wenn Wissenschaft etwas mit Kultur zu tun hat, sollte das Luftmessnetz wie die Flora unter Denk-'mal-Schutz gestellt werden. Mit dem selbstgemachten Haushaltsproblem steht die Abrissbirne vor der wissenschaftlichen Infrastruktur der Stadt. Noch ist nichts passiert, wenn nicht allein die Ankündigung zur self-fulfilling prophecy wird. Die Verwaltung wird hoffentlich Auskunft geben. Et hät noch immer jot jejange.“ Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zum Thema Umweltschutz.

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