Es bröckelt in der Schmuddelturnhalle
Lokalpolitiker drängen auf Sanierung der Sporthalle des Gymnasiums
11.04.2016 Pressemeldung Kölner Wochenspiegel
Rodenkirchen (sb). „Wir hätten nicht gedacht, dass solche Zustände in Schulen einer immer noch reichen Industrienation herrschen können“, schilderte Manfred Giesen (Grüne) bestürzt auf der jüngsten Versammlung der Bezirksvertretung. Er hatte mit dem Vorsitzenden der FDP-Fraktion Karl-Heinz Daniel kürzlich die Sporthalle des Gymnasiums in Rodenkirchen und die zugehörigen Sanitärräume in Augenschein genommen.
Was sie zu sehen bekamen, entsetzte die beiden Lokalpolitiker: abblätternder Putz an den Decken, bröckelnde Fassaden, marode Holzfenster, Schimmel, undichtes Dach, schmuddelige Duschen und Urinale. „Wir waren erschüttert!“, so Giesen und Daniel. „Welcher Eindruck entsteht bei solchen Zuständen bei unserem Nachwuchs? Was ist das für ein Vorbild?“, empörte sich Giesen. Es sei mehr als deutlich, dass die Verwaltung über Jahrzehnte nichts an der Sporthalle getan und die Infrastruktur habe verkommen lassen, schimpfte er. „Das ist absolut unhaltbar. Die Halle muss kurzfristig saniert werden, da müssen wir Druck machen!“, betonten er und Daniel.
Die Fraktion der Grünen und der FDP hatten einen Antrag für die Sitzung vorbereitetet, in dem sie von der Verwaltung forderte, einen verbindlichen Zeitplan für den Neubau der Schulsporthalle des Gymnasium zu erstellen und die Finanzierung im Haushalt abzusichern. Die Verwaltung hatte aufgrund der Kritik an den Zuständen in der Turnhalle schon 2012 die Planung einer Doppelsporthalle für die Schule erstellt.
Auf Nachfrage der Antragsteller hatte das Amt für Schulentwicklung der Stadt Köln ihnen im Vorfeld der Sitzung mitgeteilt, die Verwaltung sei vom Rat angewiesen, sich auf die Schaffung dringend benötigter neuer Schulplätze zu konzentrieren, somit sei keine Zeit für Turnhallenneubauten. Daraufhin ergänzten Grüne und FDP den Antrag um den Passus „wenn mittelfristig kein Neubau möglich, dann aber kurzfristig eine Sanierung der Turnhalle“.
Es sei nicht hinnehmbar, dass öffentliche Gelder für Freitreppe, Archäologische Zone, Neue historische Mitte und auch für den Neubau des Bezirksrathauses geplant beziehungsweise bereitgestellt würden, aber man die vorhandene Infrastruktur verkommen lasse, heißt es im Antrag. „Die Zustände sind wirklich katastrophal und können die Gesundheit gefährden“, meinte Elke Bussmann (SPD). Ihre Fraktion trat dem Antrag bei. Dieser wurde einstimmig angenommen.