FDP fordert wöchentlichen KVB-Ruhetag
Entschleunigung der Stadtgesellschaft
01.04.2025 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

In einem deutschlandweit einmaligen Pilotprojekt will die FDP-Ratsfraktion die KVB auffordern, ab Mai 2025 einen wöchentlichen Ruhetag einzuführen. Damit soll dem „Zuviel an Bewegung bei zu wenig Fortkommen“ aktiv entgegengewirkt werden.
„Die Menschen hetzen von A nach B – nur um dort festzustellen, dass die KVB wieder 12 Minuten Verspätung hat oder gar nicht kommt. Wir möchten dieser kollektiven Enttäuschung Raum geben – und zwar in Form eines Tages völliger Ruhe im Nahverkehr“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Görzel mit Blick auf die angespannte Lage bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB).
Geplant ist, jeden Mittwoch zum „Multimodalen Besinnungstag“ zu erklären. Fahrgäste sollen an diesem Tag kreativ werden: ob Leih-Liegerad, Stand-up-Paddle auf dem Rhein oder einfach mal wieder gemeinsam spazieren – alles ist möglich.
„Der KVB-Ruhetag entlastet auch das ohnehin überforderte Personal, das seit Jahren unter schlechtem Personalmanagement leidet “, so Görzel weiter. Die eingesparten Fahrer:innenstunden sollen für ein bundesweit einmaliges Konzept genutzt werden: Eine vollständig besetzte Linie 13 – zur Probe, für einen Tag.
Der Vorschlag geht auf eine „innere Eingebung“ zurück, die laut Görzel bei einem Workshop zum Thema „Resilienz trotz Fahrplanschock“ entstanden sei. Die Rückmeldungen seien durchweg positiv – zumindest von den Fußgängern.
Hintergrund:
Der ÖPNV-Ruhetag wurde ursprünglich 2017 in Kopenhagen eingeführt. Das Modell in Kopenhagen hat sich bewährt und die Liberalen möchten damit augenzwinkernd auf die Absurditäten im städtischen Nahverkehr aufmerksam machen.
„Wer sagt, dass Stillstand immer negativ ist? In Köln ist er längst gelebte Realität“, so Görzel. Und weiter: „was in Kopenhagen klappt, kriegen wir auch in Köln locker hin. Damit schlagen wir fünf Fliegen mit einer Klappe: Mehr gesunde Bewegung. Mehr Entschleunigung. Mehr weniger Fahrplanausfall. Mehr öffentlicher Freiraum. Mehr Kopenhagen in Köln.“