Gebauer: Rot-Grün fährt Inklusion an die Wand
GEW-Umfrage zur Inklusion
07.12.2015 Meldung FDP-Landtagsfraktion NRW
Die Ergebnisse einer Online-Umfrage der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) bestätigen die Kritik der FDP an der vollkommen unzureichenden rot-grünen Umsetzung der schulischen Inklusion in Nordrhein-Westfalen. „SPD und Grüne müssen endlich umsteuern und bei der Inklusion auf Qualität statt auf Tempo setzen“, fordert die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Yvonne Gebauer.
Das rot-grüne Vorhaben, mit unzureichender Vorbereitung und mangelnden Ressourcen an einer Vielzahl von Schulen inklusiven Unterricht zu etablieren, sei erkennbar gescheitert. „Damit Inklusion gelinge, muss Rot-Grün endlich Qualitätsstandards festlegen.“ Es bedürfe unter anderem einer stärkeren Konzentration auf Schwerpunktschulen, um Ressourcen zu bündeln und mehr Doppelbesetzungen zu ermöglichen sowie der Sicherung eines flächendeckenden Förderschulangebots; der Rechtsanspruch für Berufskollegs müsse verschoben werden, wenn wieder kein qualitativ unterlegtes Konzept vorgelegt würde.
Die Ergebnisse der GEW-Befragung reihten sich nahtlos in die massive Kritik aus Schulen und Verbänden, sogar aus der eigenen Schulverwaltung der Schulministerin an oftmals unzumutbaren Bedingungen der rot-grünen Inklusion ein. Es fehle vielfach an sonderpädagogischem Fachpersonal, an multiprofessioneller Unterstützung, an qualitativen Fortbildungen, an Doppelbesetzungen, an Räumlichkeiten, an Lehr- und Lernmitteln. Parallel werde das Förderschulangebot massiv ausgedünnt und die Qualität dort abgesenkt.
Gleichzeitig erweise sich auch die von der Schulministerin als pädagogische Innovation angepriesene sonderpädagogische Zusatzausbildung VOBASOF ohne universitäre Anbindung immer mehr als der zu erwartende Flopp. „Es ist symptomatisch für die rot-grüne Inklusionspolitik, dass die Teilnehmerzahlen an der Ausbildung zu ‚Sonderpädagogen light‘ immer stärker einbrechen. Ministerin Löhrmann hat hierzu auf FDP-Nachfrage im Schulausschuss erklärt, an Schulen ‚normalisiere‘ sich der Bedarf an Sonderpädagogen möglicherweise. Da Schulen zu Recht händeringend zusätzliche sonderpädagogische Expertise verlangen, sind solche wirklichkeitsfremden Aussagen wohl nur noch mit zunehmendem Realitätsverlust bei Rot-Grün zu erklären“, erklärt Gebauer.
Es bedürfe dringend eines deutlichen Kurswechsels, um nicht weiter die Förderbedingungen für alle Kinder zu verschlechtern. Es sei unverantwortlich, die Umsetzung der Inklusion auf dem Rücken der Lehrkräfte auszutragen. „Rot-Grün muss endlich aufhören, sich gegenüber der unisono vorgetragenen Kritik taub zu stellen. Wir reden von den Lebenschancen der Kinder. Das starre Festhalten an einer falsch umgesetzten Politik ist ein Zeichen von mangelndem Verantwortungsbewusstsein“, betont Gebauer.