FDP will Schenkung der Klagemauer ablehnen
Sterck: Notfalls muss Rat Entscheidung an sich ziehen
04.08.2016 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Walter Herrmann hat kurz vor seinem Tode seine sogenannte Klagemauer der Stadt Köln vermacht. Dazu erklärt der FDP-Fraktionsvorsitzende Ralph Sterck:
"Im Dezember 2010 haben sich die Stadtspitze, die Ratsfraktionen, die Katholische und Evangelische Kirche, die Synagogengemeinde, die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit sowie die beiden Städtepartnerschaftsvereine Köln-Tel Aviv und Köln-Bethlehem mit einer Resolution gegen die „Kölner Klagemauer“ gewandt.
Die Unterzeichner wollten die öffentliche Verbreitung menschenverachtender, antiisraelischer und antisemitischer Darstellungen nicht länger hinnehmen. Walter Herrmann wusste daher von der strikten Ablehnung seiner Vorgehensweise.
Aus diesem Grunde hält die FDP die posthume Übergabe seiner Installation an die Stadt Köln für ein vergiftetes Geschenk. Wir haben dementsprechend beschlossen, die Schenkung nicht anzunehmen und bei der Stadtspitze sowie den anderen Unterzeichnern der damaligen Resolution im Rat dafür zu werben, die gleiche Konsequenz daraus zu ziehen.
Bei der Tragweite des Falles über die Stadtgrenzen hinaus und durch ihre mitgetragene Resolution gegen die Klagemauer ist der Rat eindeutig in die Entscheidungsfindung miteinzubeziehen. Notfalls muss der Rat von seinem Rückholrecht Gebrauch machen und die Entscheidung an sich ziehen.
Die bereits 2012 zwischen Hermann und dem Historischen Archiv vereinbarte Übernahme von drei zufällig ausgewählten Kartons mit Papptafeln und seiner persönlichen Dokumentation kann wegen dessen Dokumentationsauftrages davon unberührt bleiben."