CDU, SPD und FDP stellen Ost-West-Achse auf drei Säulen
Tunnel soll noch in aktueller Förderperiode kommen
14.03.2025 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln


Die Ost-West-Achse wird mit einer U-Bahn ausgebaut – das haben die Fraktionen von CDU, SPD und FDP mit einem gemeinsamen Beschluss des Verkehrsausschusses bereits bekräftigt. Um eine Förderung von Land und Bund bereits in der aktuellen Förderperiode zu sichern, wurde der Antrag nun auf drei separate Säulen aufgestellt. Dabei geht es nicht nur um den Bau des Tunnels, sondern auch um die langfristige Weiterentwicklung der Ost-West-Achse und die Einführung von Metrolinien.
Im Februar hatte das Verkehrsministerium NRW die Frist zur Aufnahme von Maßnahmen in den derzeit gültigen ÖPNV-Bedarfsplan auf den 31. Juli 2025 festgelegt. Dort ist die Kölner Ost-West-Achse als U-Bahn seit 2006 verzeichnet. Dementsprechend wurde bisher auch nur die Tunnelvariante mit dem Fördergeber abgestimmt. Um diese gute Ausgangslage zu nutzen, haben sich die drei Fraktionen entschieden, ihre Initiative unter Wahrung des angestrebten Zielbildes entsprechend aufzuteilen.
Tunnellösung der Verwaltung mit Optimierungen
Der erste Antrag, der in den Verkehrsausschuss am Dienstag eingebracht wird, sieht vor, die von der Verwaltung vorgelegte Tunnellösung mit einigen gezielten Optimierungen umzusetzen. So sollen in Abstimmung mit dem Fördergeber der unterirdische Abzweig unter dem Mauritiusviertel entfallen und die oberirdische Führung der Linie in Richtung Sülz erhalten bleiben. Gleichzeitig wird eine weniger aufwändige, nur zweigleisige unterirdische Haltestelle am Neumarkt geplant.
„Mit diesem Beschluss stellen wir sicher, dass der Tunnelbau für die Ost-West-Achse zügig vorangetrieben wird. Wir schaffen die Grundlage für ein leistungsfähiges und modernes Stadtbahnnetz, das nicht nur die Kapazität erhöht, sondern Kölns Mobilität langfristig zukunftssicher macht“, erklärt Teresa De Bellis-Olinger, verkehrspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion.
Weiterentwicklung der Ost-West-Achse
Mit einem zweiten Antrag, der in den Rat Anfang April eingebracht wird, setzen sich die drei Fraktionen für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der gesamten Ost-West-Achse ein. Das umfasst unter anderem die Planung eines Rhein-Tunnels als direkte Verbindung zwischen Deutzer Bahnhof und Heumarkt und eine neue U-Bahn-Linie unter der Dürener Straße in Lindenthal. Darüber hinaus sollen Maßnahmen zur städtebaulichen Aufwertung des Heumarkts, des Neumarkts, des Rudolfplatzes und der Aachener Straße erfolgen.
Lukas Lorenz, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, erklärt: „Im ersten Schritt erreichen wir eine schnelle, erste Kapazitätserhöhung durch den oberirdischen Ausbau für die 90-Meter-Bahnen als Provisorium und steigen parallel in die Planung des Kerntunnels ein. Gleichzeitig beschließen wir die Verlängerungen des Tunnels unter dem Rhein bis Deutz und hinter die Universitätsstraße. Dies haben wir als SPD von Anfang an gefordert."
Metrolinien zur Anbindung der Region
Ein dritter Antrag für den Rat fordert die Einführung sogenannter Metrolinien. Diese sollen das bestehende Stadtbahnnetz ergänzen und für eine schnellere und zuverlässigere Verbindung zwischen Köln und dem Umland sorgen. Die erste Linie M1 zwischen Thielenbruch und Bonn-Bad Godesberg könnte schon mit der Inbetriebnahme der Nord-Süd-Stadtbahn an den Start gehen. Auf der Ost-West-Achse könnte die M3 zwischen Frechen und Bensberg die tragende Rolle übernehmen.
„Wir müssen den täglich über 300.000 Einpendlerinnen und Einpendlern ein attraktiveres Angebot machen, das Auto stehen zu lassen und auf die KVB umzusteigen. Hier sollen die Metrolinien die neuen Schlagadern werden, in denen die Züge Vorrang vor den sonstigen Straßen- und Stadtbahnlinien bekommen“, erklärt der stadtentwicklungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Ralph Sterck.
Mit der nun vorgelegten Struktur der Initiativen stellen CDU, SPD und FDP sicher, dass die Poleposition, auf der das U-Bahn-Projekt beim Land bisher steht, genutzt wird, damit die Ost-West-Achse in Köln nicht nur möglichst schnell ausgebaut wird, sondern der ÖPNV in der Stadt und bis in die Region für die kommenden Jahrzehnte zukunftsfähig aufgestellt wird. Dabei steht die Tür für Grüne und Volt nach wie vor offen, diese zukunftsweisende Entscheidung mitzutragen.