Mit Metrolinien das KVB-Schienennetz weiterentwickeln
Gemeinsamer Antrag der Fraktionen von CDU, SPD und FDP im Rat der Stadt Köln
14.03.2025 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Beschluss:
Die antragstellenden Fraktionen bekennen sich zu dem Ziel, den Öffentlichen Personennahverkehr in Köln durch eine Ertüchtigung und einen zukunftsweisenden Ausbau des Schienennetzes der Kölner Verkehrs-Betriebe leistungsfähiger zu machen. Dabei ist ein ganzheitlicher Ansatz zu verfolgen, der über die Trassenführung im Innenstadtbereich hinausgeht. Die Planungen müssen sowohl räumlich auf die umliegende Region ausgeweitet als auch zeitlich auf einen Zeithorizont von 20 bis 30 Jahren ausgerichtet werden.
Vor dem Hintergrund der langfristigen verkehrspolitischen Zielsetzungen der Stadt und unter Berücksichtigung der historischen Planungsgrundlagen – insbesondere des Gesamtverkehrsplans von 1956 – ist die Weiterentwicklung der Kölner Verkehrswege zu prüfen und neu auszurichten. Im damaligen Beschluss hieß es: „Um aber für die spätere Zukunft die nötige Vorsorge zu treffen, können die baulichen Anlagen einer Unterpflaster-Straßenbahn bereits heute so bemessen werden, dass eine spätere Umstellung auf U-Bahnbetrieb möglich bleibt.“
Doch in den letzten sieben Jahrzehnten wurde dieser Plan nicht angegangen oder sogar umgesetzt. Angesichts der Herausforderungen des heutigen Verkehrsaufkommens, insbesondere mit mehr als 300.000 Einpendlerinnen und Einpendlern täglich, ist es unerlässlich, den Öffentlichen Personennahverkehr attraktiver, schneller und zuverlässiger zu gestalten. Dabei soll der Fokus auf der Schaffung leistungsfähiger Verbindungen zwischen der Stadt und der Region liegen. In diesem Sinne soll das Netz durch die Einführung und den Bau sogenannter Metrolinien ergänzt und aufgewertet werden.
Dem oben genannten Zielbild folgend, sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden.
- Gleichwertige KVB-Bahnlinienäste werden nach befahrenen Gleiskörpern gemäß Verordnung über den Bau und Betrieb der Straßenbahnen (BOStrab) möglichst zusammengebunden:
- Metrolinien auf durchgängig unabhängigen und signalisierten Gleiskörpern
- Stadtbahnlinien auf durchgängig mindestens besonderen Gleiskörpern
- Straßenbahnlinien, die teilweise mit dem MIV verkehren
- Die Planunen und Entwicklungen im S-Bahnnetz Köln sind in Zusammenarbeit mit go.Rheinland zu berücksichtigen.
- Ziel des städtischen schienengebundenen ÖPNV-Ausbaus in den kommenden Jahrzehnten ist u.a., möglichst viele Kölner Stadtteile anzubinden. Dazu schaffen wir jetzt in der Innenstadt die Voraussetzungen. Mit der Entwicklung von drei Produkttypen im Schienenbereich soll die Zuverlässigkeit und Schnelligkeit weiter erhöht werden.
- Das Konzept der Unterpflasterbahnen wird auf unabhängigen Gleiskörpern um privilegierte Metrolinien ergänzt. Diese erhalten an der Oberfläche nicht nur maximalen Vorrang vor anderen Verkehrsträgern, sondern im KVB-Bahnnetz beim Einfädeln auch Vorfahrt von anderen Linien, damit sie trotz ihrer Fahrweglänge eine möglichst hohe Fahrplantreue erreichen.
- Mögliche Metrolinien:
- M1 (jetzige Linien 16 und 18) – Thielenbruch - Nord-Süd-Stadtbahn – Bonn Hbf bereits ab 2030/2032
- M2 (jetzige Linien 4 und 17) – Bocklemünd (Niederaußem) - Nord-Süd-Stadtbahn - Sürth (Bonn-Beuel) bereits ab 2030/2032
- M3 (jetzige Linien 1 und 7) – Frechen (Kerpen) - Ost-West-U-Bahn - Bensberg (Moitzfeld)
- M4 (jetzige Linien 18) – Holweide Vischeringsstraße - Zentraltunnel (Neumarkt) - Bonn Hbf.
- Weitere mögliche Metrolinien
Die Verwaltung wird aufgefordert, eine entsprechende Machbarkeitsstudie mit einem Zeit-Maßnahmenplan in Auftrag zu geben. Etwaige Personal- oder Finanzbedarfe sind dem Rat mit Deckung zur Beschlussfassung vorzulegen.
Die Verwaltung hat die entsprechenden Gespräche und Vereinbarungen mit den betroffenen Nachbarkommunen und Zuschussgebern durchzuführen und abzuschließen.
Bei der Planung aufkommende sinnvolle Ergänzungen und Erweiterungen dieses Beschlusses legt die Verwaltung dem Verkehrsausschuss zum Beschluss vor. Die genannten Maßnahmen fließen in die ÖPNV-Netzentwicklung ein.
Begründung:
Die weitere Begründung erfolgt mündlich.