Bierbörse klammheimlich aus Altstadt verbannt

15.04.2003 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Altstadtwirte enttäuscht In einer zehnseitigen Dringlichkeitsentscheidung zur Vergabe der zentralen Innenstadtplätze Alter Markt, Heumarkt, Neumarkt, Rathausvorplatz, Roncalliplatz und Rudolfplatz für das Jahr 2003 wurde kurzerhand die beliebte Bierbörse aus der Altstadt auf den Neumarkt verbannt. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der FDP im Kölner Rat, Ralph Sterck: „Die beliebte Bierbörse in der Altstadt war eine Erfindung der Altstadt-Wirte, um Besucherinnen und Besucher in die Kölner Altstadt zu locken, die sonst oft nur von Messegästen lebt. Die Bierbörse erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit und am Niveau und Profil wurde über die Jahre mit Erfolg gefeilt. Trotzdem ist sie nach wie vor nicht nach jedermanns bzw. jederfraus Geschmack. Muss sie aber auch nicht, denn es ist ja nicht Pflicht, sie zu besuchen. Die Verschiebung der Bierbörse auf den Neumarkt ist kein adäquater Ersatz, da für diese Veranstaltung das gastronomische Umfeld rund um den Neumarkt dem Anspruch eines Bierfestes nicht gerecht werden kann und von dort keine Wirkung für die Altstadt zu entwickeln ist. Augenscheinlich gewinnen aber in Köln moralingesäuerte grüne Wächter an politischem Einfluss, die nun darüber entscheiden, in welcher Form und wo man sich amüsieren darf. Am grünen Wesen soll anscheinend ganz Köln genesen. Nach dem Verbot des Domspringens und der Karnevalskirmes auf dem Roncalliplatz ist dies nun die dritte von schwarz-grün betriebene oder gedeckte Entscheidung, Kölnerinnen und Kölner, aber auch Gäste und Touristen aus der Altstadt zu vertreiben. Die Liberalen sehen in der neuen schwarz-grünen Sittenwächterpolitik für die Altstadt einen Widerspruch zur kölschen Mentalität und Lebensart. Zumindest wird aber den Altstadtwirten mit diesen Maßnahmen ein Bärendienst erwiesen. Welche Veranstaltung trifft als nächste der Bannstrahl?“

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