Gebauer: Rot-Grün liefert Stückwerk statt digitalem Aufbruch
Digitalisierung in den Schulen
11.10.2015 Meldung FDP-Landtagsfraktion NRW
Schulministerin Löhrmann hat mit dem Vorstand der NRW.BANK IT-Projekte des Landes für die Schulen vorgestellt. „Dies sind kleine Teilschritte, den großen Wurf beim Eintritt ins digitale Zeitalter an Schulen bleibt Rot-Grün nach wie vor schuldig“, erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Yvonne Gebauer. So erfreulich das Programm der NRW-Bank grundsätzlich zu bewerten ist, bleibt leider nicht ersichtlich, wie viel Digitales wirklich in diesem Programm steckt.
Die von Schulministerin Löhrmann vorgestellten Maßnahmen stellen insgesamt leider nur Trippelschritte in die richtige Richtung dar. „Teilweise handelt es sich nicht um wirklich neue Maßnahmen. Damit unsere Schülerinnen und Schüler die Schulen aber künftig als „digital natives“ verlassen, bedarf es deutlich stärkerer Anstrengungen“, fordert Gebauer. Erst unlängst hat die ICILS-Studie belegt, dass ein deutlicher Aufholprozess bei der Nutzung digitaler Chancen dringend notwendig ist.
„Es ist von immenser Bedeutung, junge Menschen umfassend auf einen kompetenten Umgang mit den Informationstechnologien vorzubereiten. Von einem Spitzenplatz bei dieser Schlüsseltechnologie des 21 Jahrhunderts sind wir aber an den Schulen noch weit entfernt“, erklärt die Schulexpertin der FDP-Landtagsfraktion.
Bisher bleiben die von Rot-Grün ergriffenen Maßnahmen Stückwerk. „Trotz oft großer Anstrengungen vieler Kommunen und tatsächlich faszinierender IT-Konzepte an Leuchtturmschulen verfügen viele Schulen nicht einmal über vernünftiges WLAN, geschweige denn eine umfassende Hardware. Rot-Grün muss sich die Frage gefallen lassen, warum man nicht beispielsweise anteilig die Entlastung bei den BAföG-Mittel genutzt hat, um an Schulen einen wirklichen digitalen Aufbruch zu ermöglichen“, kritisiert Gebauer.
Rückmeldungen aus den Schulgemeinden zeigen ebenfalls, dass digitale Angebote des Landes für Lehr- und Lernmaterialien im Vergleich mit anderen Bundesländern als bisweilen veraltet oder unzureichend bewertet werden. Ebenso wird vielfach die Qualität der Lehrerfortbildung kritisiert. „Auch beim drohenden massiven Lehrermangel im Bereich Informatik muss Frau Löhrmann dringend gegensteuern. Ohne die Fachkräfte werden wir an der Digitalisierung scheitern, bevor sie in unseren Schulen erst richtig begonnen hat“, erklärt Gebauer.