Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne

24.03.2011 Meldung FDP-Stadtbezirksverband Rodenkirchen

Liberale besuchen Kölner Synagogengemeinde

Der Einladung des Stadtbezirksverbands Süd/Rodenkirchen zum Besuch der Synagogengemeinde folgten mehr als 30 Kölner Liberale. Einen ersten Eindruck, wie weit das tägliche Gemeindeleben vieler Juden von Normalität entfernt ist, konnten die Besucherinnen und Besucher durch die ständige Präsenz der Polizei mit einem Streifenwagen und den Gang durch eine Sicherheitsschleuse gewinnen.

Nach Überwindung dieser beklemmenden Prozedur begann eine spannende und erkenntnisreiche Führung durch das Gebetshaus und das Gemeindezentrum, der bereits in der Spätantike des 4. Jahrhunderts urkundlich erwähnten jüdischen Gemeinde in Köln.

Die Schilderungen eines jüdisches Gottesfests, in welchem ein Kommen und Gehen der Gläubigen herrscht, sich lebhaft neben dem Beten unterhalten wird und Kinder frei innerhalb der Synagoge zwischen den getrennt sitzenden Vätern und Müttern bewegen, sind ein Beleg für die Lebendigkeit der jüdischen Gemeinde, die noch vor wenigen Jahrzehnten unter Überalterung und Emigration litt. 

Die Integration der mehr als 100.000 Menschen aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion ging auch an der Kölner Gemeinde nicht spurlos vorüber. Mangelhafte Sprachkenntnisse, Probleme auf dem deutschen Arbeitsmarkt und ein oft geringes Wissen über den eigenen Glauben der neuen Gemeindemitglieder stellten große Herausforderungen für die jüdische Gemeinde dar, welche weitestgehend gemeistert wurden. 

Meistern muss der Orthodoxe Jude auch viele Herausforderungen in seinem Alltag, der bestimmt ist von Geboten und Regeln. Nicht ohne Humor wurden kreative Aus- und Umwege geschildert, mit diesen Geboten und Regeln auch in einem modernen Alltag zurechtzukommen.

Andreas Feld, Vorsitzender FDP-Stadtbezirksverband Süd/Rodenkirchen

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