KITA-Streik auf dem Rücken der Schwächsten
30.06.2009 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Gebauer: Gewerkschaften stellen sich ein Armutszeugnis aus
Yvonne Gebauer, Ratsfrau und Schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln, erklärt:
"Eines ist sicher: Die größten Verlierer in diesem Streik sind unsere Kölner Kinder. Unserer Kindergartenkinder haben in den vergangenen fünf Wochen ihre dringend notwendigen geordneten Strukturen und somit einen Teil ihrer unbeschwerten Kindheit verloren.
Wer glaubt, die durch den Streik und die Schließungen der Kindertagesstätten hervorgerufene "Unordnung" bei den Kindern kurzfristig wieder herzustellen zu können, irrt gewaltig. Die Androhung von Verdi, einen Marathon-Streik von 100 und mehr Wochen zu führen, ist gerade in Anbetracht der Tatsache, dass hier Erzieherinnen und Erzieher mit einem entsprechendem Auftrag streiken bzw. streiken sollen, reiner Hohn.
Verlierer dieses Streikes sind aber auch die Eltern. Eltern, die entweder einen großen Teil ihres Jahresurlaubes, ein gehöriges Maß an Nerven oder sogar schlimmstenfalls ihren Job verloren haben. Die tägliche Ungewissheit über die verlässliche Betreuung ihres Kindes führte zu guter Letzt nur noch zu verständlichem Unmut der Eltern gegenüber Verdi und den Streikenden. Auch die Ankündigung der Jugenddezernentin, Frau Dr. Klein, die bereits vereinnahmten Gebühren den Eltern nicht zurückzuerstatten, so wie es andere Städte und Gemeinden tun, lässt den Glauben an Gerechtigkeit verlieren.
Wer wie Verdi diese Tarifverhandlungen auf dem Rücken der Schwächsten unserer Gesellschaft, nämlich unserer Kinder führt und einen Streik dieses Ausmaßes anzettelt, ohne in den Verhandlungen auf den Gesundheitsaspekt für die Erzieherinnen überhaupt einzugehen, kann nicht behaupten, das Wohl seiner Mitglieder und auch deren Kinder im Sinn zu haben, sondern hat lediglich die Dollarzeichen im Auge. Mit diesem Verhalten setzt sich Verdi ausschließlich selbst in Szene, ohne dabei auf die tatsächlichen Belange und Anliegen ihrer Mitglieder in erster Linie im Auge haben zu können.
Wer dann noch in der heutigen, konjunkturell angespannten Lage ein Angebot von durchschnittlich 11,62 Prozent ausschlägt und das Thema zum "Kassenschlager" der anstehenden Kommunalwahlkämpfe machen möchte, der handelt verantwortungslos allen Beteiligten gegenüber: den Kindern, den Eltern, den Erzieherinnen und Erziehern und auch gegenüber den Kommunen. Ein solches Verhalten stellt den Gewerkschaften, auch gegenüber ihrem eigenen Verständnis, ein Armutszeugnis aus."