Mehr Niederflur: Ein Gewinn für die Fahrgäste
26.11.2001 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
„Das Gutachten hat unsere Erwartungen mehr als erfüllt und unsere Meinung bestärkt, dass eine Ausweitung des Kölner Niederflurnetzes im Sinne der Fahrgäste und der Bürgerinnen und Bürger ist“, kommentiert FDP-Fraktionschef Ralph Sterck einen einstimmigen Beschluss - einschließlich der betroffenen Bezirksvertreter - seiner Fraktion, den Empfehlungen des unabhängigen Gutachters zu folgen und ein neues Niederflurlinienbündel auf den Ringen und in der Neusser Straße zu schnüren. Der durch einen von der FDP initiierten Ratsbeschluss vom März beauftragte Gutachter hatte das bisher nach der Inbetriebnahme der Nord-Süd-Stadtbahn geplante Hochflurnetz mit vier Varianten verglichen, bei denen gewisse Strecken bei der bisherigen Bahnsteighöhe von 35cm verbleiben sollten. „Unsere Erwartung, dass die vorgeschlagene Lösung billiger wird, wurde bestätigt“, freut sich Sterck über die eingesparten 21 Mio. DM. Auch bleiben Zollstock und Weidenpesch die 90cm-Bahnsteige im Straßenraum erspart. Doch dass die neue Linienführung so viele Vorteile für die Fahrgäste bringen wird, hat selbst den Liberalen überrascht: „Auf dem neuen Niederflurstrang entsteht ein richtiger U-Bahn-Betrieb, wie wir ihn aus Städten wie Berlin kennen und schätzen“, prognostiziert Sterck: „Alle 3 bis 4 Minuten kommt ein Zug, mit dem man bis zu seinem Ziel oder bis zur nächsten Verknüpfungshaltestelle fahren kann.“ Und das Tippen „Steige ich besser am Rudolfplatz oder am Neumarkt von der Ost-West-Strecke in Richtung südliche Ringe oder Neusser Straße um“ entfällt. Außerdem verspricht die KVB durch entfallende Einfädelungen am Barbarossa- und Ebertplatz mehr Pünktlichkeit. „Natürlich verursacht eine solche Umstellung auch Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste“, gibt Sterck zu. So müssten z. B. 50 Fahrgäste pro Tag aus dem Kölner Norden künftig zusätzlich am Ebertplatz umsteigen, wenn sie zum Hauptbahnhof oder Neumarkt wollen. Doch man hoffe auf das Verständnis der Benachteiligten, wenn es für das Gemeinwohl so viel bringe. Und um die Angelegenheit für alle so angenehm wie möglich zu machen, stellt die FDP auch noch einen Katalog an Forderungen auf: Die S11 soll im 10-Minuten-Takt in den Kölner Norden fahren, für die Haltestellen in Neuehrenfeld soll ein Architekturwettbewerb ausgelobt werden und die Haltestelle Ebertplatz soll so umgebaut werden, dass das niveaugleiche Umsteigen am gleichen Bahnsteig möglich wird. „Ich bin mir sicher, dass uns die Kölnerinnen und Kölner am Ende Recht geben werden, dass diese Maßnahmen unser Stadtbahnsystem noch leistungsfähiger, kundenfreundlicher und weltstädtischer machen“, erklärt Sterck abschließend. Hier geht es zum Positionspapier der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln zum Gutachten ‚Umrüstung des Stadtbahnsystems Köln auf Niederflurbetrieb’.