Schwangerschaftsberatung: Köln ist in der Pflicht

08.04.2003 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

FDP trifft sich mit Beratungsstellen Die FDP hat sich mit Trägern von Stellen zur Schwangerschaftskonfliktberatung getroffen, die durch städtischen Zuschussstreichungen um ihre Existenz bangen. Dazu erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Dr. med. Barbara Haider: „Unsere Anfrage in der letzten Ratssitzung zu den Folgen der Streichung von städtischen Zuschüssen für die Kölner Schwangerschaftsberatungsstellen in freier Trägerschaft sowie der geplanten Schließung der entsprechenden kommunalen Stelle beim Gesundheitsamt hat für Wirbel gesorgt und zeigt erste Früchte. So hat die Verwaltung in ihrer schriftlichen Antwort die Schließung der kommunalen Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle ausgeschlossen. Gerade für Frauen aus schwierigem sozialen Umfeld ist die kommunale Schwangerschaftsberatung eine wichtige Anlaufstelle, da neben der Beratung auch eine Begleitung der hilfesuchenden Frauen erfolgt. Nun gilt es, für die Beratungsstellen der freien Träger wie Pro Familia und der evangelischen Beratungsstelle in der Tunisstraße zu kämpfen. In einem Gespräch mit von Kürzungen betroffenen Beratungsstellen sagte die FDP ihre Unterstützung zu. Wir Frauen in der FDP halten bekanntlich nicht viel vom Abfeiern des Frauentages im Rathaus, von Frauenquoten und der Bürokratisierung von Frauenfragen in der Verwaltung. Aber wenn die ureigensten Interessen von Frauen verletzt werden, stehen wir auf. Wenn die Verwaltung in ihrer Antwort auf unsere Anfrage schreibt, dass „es nicht die Aufgabe der Stadt Köln ist, eine Schwangerschaftskonfliktberatung sicherzustellen“, sondern eine Aufgabe des Landes sei, so interessiert uns liberale Frauen diese Finanzierungsfrage herzlich wenig. Wenn die Gelder des Landes mit einer Förderung von rund 80% nicht ausreichen, dann ist es die Aufgabe der Kommune, den restlichen Finanzbedarf zu decken. Bei der Schwangerschaftsberatung handelt es sich nicht um ein „Orchideenthema“, dessen kommunaler Finanzierungsanteil aus reiner Mildtätigkeit gegeben wird und so auch wieder gestrichen werden kann. Eine Stadt wie Köln ist gegenüber ihren Frauen in der Pflicht. Die Konsequenzen aus dem geplatzten GAG-Verkauf werden langsam unakzeptabel.“

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