Professionalisierung der Suchtprävention
17.02.2003 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Die FDP-Fraktion hat folgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 11.03.2003 setzen lassen: Beschlussvorschlag: Die Verwaltung wird beauftragt, dem Jugendhilfeausschuss und Schulausschuss ausführlich darzustellen, wie die Koordinierung der Suchtprävention funktioniert, welche Aufgaben von der Stadt und den freien Trägern wahrgenommen werden. Im Rahmen des „Netzwerkes Sucht“ wird die Verwaltung beauftragt, die Kooperation mit den einzelnen Jugendeinrichtungen und den Schulen (Drogenberatungslehrer) zu intensivieren. Das Ziel dabei ist, die konkrete Präventionsarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Jugendeinrichtungen und der Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen zu professionalisieren. Die von der Stadt Köln zur Verfügung gestellten Zuschüsse an die freien Träger der Präventionsarbeit sollen für die konkrete Arbeit mit Jugendlichen in Schulen und Jugendeinrichtungen eingesetzt werden. Ziel ist es, dass in jeder Schule einen Drogenberatungslehrer/eine Drogenberatungslehrerin aktiv tätig ist. Die Verwaltung wird beauftragt, sich von der Schulaufsicht eine aktuelle Liste der Drogenberatungslehrer der Kölner Schulen zu besorgen und den Ausschüssen vorzulegen. Ebenso muss in jeder Jugendeinrichtung eine Person verantwortlich sein für die Präventionsarbeit. Die Arbeit dieser Personen (Multiplikatoren) soll koordiniert, ein Informationsaustausch gewährleistet und Fortbildung bzw. Weiterbildung angeboten (Netzwerk Prävention in Schulen und Jugendeinrichtungen) werden. Hierbei gilt es, die bereits vorhandenen Angeboten zu nutzen. Für die konkrete Präventionsarbeit an Schulen und Jugendeinrichtungen soll u.a. ein „Multiplikatoren Paket“ zusammengestellt werden. In diesem werden den Multiplikatoren Ideen und Anregungen gegeben, wie sie die Präventionsarbeit professionell gestalten können. Die Verwaltung wird beauftragt, „Handreichungen“ dieser Art aus anderen Städten, vom Landesinstitut für Schulen und anderen Institutionen zu besorgen und den Ausschüssen vorzulegen. Das Netzwerk und das „Multiplikatoren Paket“ soll dazu genutzt werden, Anregungen für die konkrete Arbeit vor Ort zu geben. So kann u.a. auch auf aktuelle Entwicklungen (siehe Einnahme von Dopingmitteln) reagiert werden. Begründung: Die Suchtprävention in den Schulen und Jugendeinrichtungen muss erheblich besser, professioneller und intensiver werden. Die Fachstelle für Suchtprävention der Drogenhilfe e.V. hat auf einer Fachtagung am 23. Mai 2000 in Köln darauf hingewiesen und in diesem Zusammenhang einige Bedingungen genannt, die für eine Verbesserung in den Schulen notwendig sind. Die Suchtprävention in den Schulen darf nicht alleine aus dem Baustein der „Drogenaufklärung“ bestehen. Vielmehr gibt es eine Vielzahl konzeptioneller Elemente der Präventionsarbeit, die parallel an den Schulen stattfinden müssen. Hierzu gehören: · Elternarbeit · Unterrichtsreihen zu Sucht und Drogen · Projekte · Beratung und Krisenintervention · Kooperation nach Außen (mit freien Trägern, Gesundheitsamt, Polizei, etc.) · Interne Fortbildung für Lehrer Für diese Arbeit muss in den Schulen eine notwendige Infrastruktur geschaffen werden (Bedingungen für eine professionelle Prävention und Beratung in der Schule): · Beratungsteam (männlich und weiblich) · Beratungsraum · Fortbildung · Entlastungsstunden · Supervision Auch in den Jugendeinrichtungen müssen bessere Voraussetzungen für eine professionelle Präventionsarbeit geschaffen werden. Es darf nicht Zufall bleiben, ob eine Jugendeinrichtung sich an der Präventionsarbeit beteiligt; Suchtprävention gehört zu den obligatorischen Aufgaben der Jugendarbeit.