Bürgerinnen und Bürger für dumm verkauft
01.12.2009 Meldung FDP-Ortsverband Süd/Rodenkirchen
Sparkassenfiliale in Weiß steht vor der Schließung
Kommentar von Eva-Maria Fiedler
Die Sparkasse KölnBonn hat – wie es so schön in ihrer Medieninformation vom 4. November 2009 heißt – die „Straffung des Geschäftsstellennetzes“ in Köln und Bonn beschlossen. Betroffen sind 22 kleine Geschäftsstellen: davon 12 in Bonn und 10 in Köln, darunter die Filiale in Weiß.
Diese Straffung führt – im Klartext – dazu, dass es nicht nur für „einzelne Kunden“ – wie Dr. Joachim Schmalzl, Vorstandsmitglied bemerkt – ,sondern für viele, vor allem für viele ältere Kunden zu längeren Wegen kommen wird.
Des weiteren heißt es: „Die gewohnten Mitarbeiter und Berater stehen den Kunden auch nach dem Umzug zur Verfügung, denn die Berater nehmen ihre Kunden an den neuen Standort mit.“ Lassen diese sich so einfach mitnehmen? Werden sie doch letztlich dazu genötigt!
Und stellt man die Frage nach dem „Warum“, so heißt es in der Medieninformation: “Wir mussten diesen Schritt tun, um die Qualitätsanforderungen der Kunden weiterhin zu erfüllen, wie Zentrale Lage, gute Erreichbarkeit zu kundenfreundlichen Öffnungszeiten und ausreichende Personalkapazitäten, um eine umfassende, qualifizierte und dauerhaft verfügbare Beratung zu gewährleisten“.
Betrachtet man diese sog. neuen, ach so wohlklingenden Qualitätsmerkmale einmal etwas genauer, so stößt man auf nichts als „heiße Luft“. Die neue Regelung würde den Weißern die zentrale Lage nehmen, die bisherige gute Erreichbarkeit wäre damit nicht mehr gegeben; kundenfreundliche Öffnungszeiten gibt es auch jetzt schon in Weiß. Und was das Personal anbetrifft, so bliebe ja alles beim Alten. Die gewohnten Mitarbeiter aus Weiß zögen ja nur weiter weg. Erhöht das wirklich die Qualität ihrer für den Kunden zu erbringenden Dienstleistung? Für wie dumm hält man eigentlich den Bürger?
Auch die Schlussbemerkung, dass weiterhin in Köln und Bonn ein dichtes Standortnetz mit über 200 Vertriebsstellen übrig bliebe, offenbart die Verschleierung der wahren Beweggründe für die Schließungsmaßnahmen: die Dichtheit hätte dann immerhin 22 Löcher bekommen und der/die Einzige, die davon profitieren würde, wäre die Sparkasse KölnBonn selbst, die auf diese Weise versucht, die Resultate der eigenen Misswirtschaft zu minimieren und das mal wieder auf Kosten des „Kleinen Mannes“!
Warum sagt man den Bürgern nicht einfach die Wahrheit, auch wenn diese unangenehm ist, statt ihn mit schönen, aber inhaltsleeren Worten einzulullen.
Für den Stadtteil Weiß wäre diese Entwicklung ein weiterer Schritt in eine Art Isolation. Aufgrund seiner geographisch zwar sehr schönen, verkehrsanbindungsmäßig aber sehr vernachlässigten Lage im Weißer Rheinbogen mit nur wenigen Geschäften und das bei endlich steigendem Zuzug gerade von jungen Familien, würde der Stadtteil peu à peu zu einer Schlafstadt werden.
Die Weißer haben mit Hilfe der Dorfgemeinschaft eine Unterschriftensammlung gegen die Schließung unserer Filiale initiiert und die Bezirksvertretung um Hilfe gebeten. CDU und FDP habe diese zugesagt.