FDP für Erhalt der Babyklappe
02.12.2009 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Gebauer: 13 Kindern in Kölner Babyklappe zeigt Notlage der Frauen
Zu der vom Deutschen Ethikrat geforderten Abschaffung der Angebote der anonymen Entbindung sowie der Babyklappen erklärt die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP-Ratsfraktion, Yvonne Gebauer:
"Die Kölner FDP-Fraktion spricht sich gegen die Empfehlung des Deutschen Ethikrates aus, sowohl die vorhandenen Babyklappen als auch die bisherigen Angebote einer anonymen Geburt aufzugeben.
Wichtig und richtig ist es, alle erdenklichen Maßnahmen zur Unterstützung der Mütter in Not während ihrer Schwangerschaft und nach der Geburt ihres Kindes auszubauen und weiter publik zu machen. Dazu gehören im Vorfeld die Arbeit der Schwangerschaftkonfliktberatungsstellen sowie nach der Geburt die Begleitung der Mütter und deren Kinder durch die verschiedenen Hilfsangebote der Stadt.
Der Ethikrat selbst aber gibt zu bedenken, dass diese Angebote nicht immer angenommen werden. Deshalb muss mit dem Erhalt der Babyklappe gerade das Leben und die Gesundheit der Mütter und ihrer Kinder besser geschützt werden, welche das bestehende Hilfssystem nicht in Anspruch nehmen.
Offen genannt werden sollte in dieser Diskussion auch, dass im Ethikrat, bestehend aus 25 Mitgliedern, gleich 6 Mitglieder die Empfehlung der Schließung aller Angebote zur anonymen Kindesabgabe nicht mittragen konnten.
Es ist richtig, dass die anonyme Kindesabgabe das Recht des Kindes auf die Kenntnis seiner Herkunft verletzt. Für die Zukunft setzt man deshalb auf die "vertrauliche Geburt", also Hilfe bei der Entbindung gegen Daten der Mutter. Gleichwohl sollte im Vordergrund immer das unversehrte Leben des Kindes stehen, dass weiterhin auch den Einsatz von Babyklappen rechtfertigt.
Allein die Abgabe von mittlerweile 13 Kindern seit Einführung der Kölner Babyklappe im Jahre 2000 zeigt deutlich, in welcher Notlage sich Kölner Mädchen und Frauen trotz der alternativen Angebote einer sicheren Geburt befinden."