Ein Jahr nach dem Einsturz
03.03.2010 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
FDP trauert – und kämpft für die Zukunft des Archivs Ein Jahr nach dem Einsturz des Historischen Archivs und zweier benachbarter Häuser trauern die Kölner Liberalen um die beiden Opfer des Unglücks und unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen und Freunden. Ein solches Unglück war für uns unvorstellbar und es hätte nie geschehen dürfen. Auch der Verlust des Stadtarchivs und der enorme Schaden für das Stadtgedächtnis haben uns erschüttert. Schon vor dem Unglück gab es eine große Verbundenheit der FDP mit dem Archiv, die in Besuchen von Arbeitskreisen und der Großen Fraktion ihren Ausdruck fand. Früh haben wir auf die Raumnot des Archivs aufmerksam gemacht und schließlich vehement für die Rückkehr an den historischen Platz am Gereonskloster gekämpft. Auch nach dem Einsturz wäre dieser Standort unsere erste Wahl für einen Neubau gewesen, allerdings waren die finanziellen Hürden unüberwindbar. Inzwischen ist mit dem Eifelwall ein neuer Standort festgelegt worden und wir werden dieses Projekt nach Kräften unterstützen, auch wenn wir der Überzeugung waren, dass der alte Standort an der Severinstraße für die Umsetzung eines Bürgerarchivs mehr Chancen eröffnet hätte und ein ermutigendes Zeichen für die Zukunft gewesen wäre. Allerdings betreffen diese Pläne nur die Hülle des Archivs. Aktuell gelten unsere größten Sorgen der Bergung der jetzt noch immer verschütteten Archivalien. Es muss gerettet werden was zu retten ist. Daneben ist inzwischen die Sichtung der verstreuten Bestände angelaufen und die Kapazitäten für eine so noch nie da gewesene Restaurierungskampagne werden aufgebaut. Die Herausforderung ist enorm und wir sichern dem Archiv mit seinen engagierten Mitarbeitern alle Unterstützung zu. Die dort erbrachte Leistung hat unseren ganzen Respekt und wir sind dafür sehr dankbar. Wenig Begeisterung löst allerdings der Umstand aus, dass die Stadt Köln bis zum heutigen Tage nicht in der Lage war, die vom Rat beschlossene Stiftung für die Restaurierung zu gründen. Hier ist viel Zeit für die Einwerbung von Spendenmitteln verloren gegangen. Nach wie vor sind wir der Überzeugung, dass die eingenommenen Versicherungsgelder in diese Stiftung eingebracht werden sollten. Nur dort ist die städtische Anstrengung deutlich und unabhängig sichtbar und nur so wird sie nennenswerte Unterstützung nach sich ziehen können. Insofern ist es nicht gleichgültig, ob die Stadt die Kosten aus dem Haushalt begleicht und deshalb auch die Versicherung dort einstellt, oder ob Sie mit der Stiftung eine zugkräftige Institution schafft. Bezahlen wird die Stadt Köln auf die eine oder andere Weise sowieso, die Frage ist, ob sie Strukturen schafft, die möglichen Mittelgebern auch das nötige Vertrauen ermöglicht.