FDP-Lindenthal diskutiert KiTa-Situation im Stadtbezirk
Im Kölner Westen durchaus positiv
28.06.2013 Meldung FDP-Stadtbezirksverband Lindenthal
Zur öffentlichen Sitzung des FDP-Stadtbezirksverbandes Lindenthal im Juni 2013 wurde Sylvia Laufenberg, Mitglied des Rates der Stadt Köln und jugendpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion, begrüßt. Zum Top Thema des Abends berichtete sie über die aktuelle KiTa-Platz-Situation in Köln und speziell im Stadtbezirk Lindenthal insbesondere vor dem Hintergrund der Betreuungsplatz-Garantie ab dem 01.08.2013.
Der Status in Köln
Per 31.12.2012 lebten in Köln ca. 29.000 Kinder unter 3 Jahre und ca. 28.000 3- bis 6-Jährige. Zum 17.04. gab es für die U3-Betreuung 9.760 Betreuungsplätze (= 34%, davon 25% KiTa, 9% Kindertagespflege). Die bestehenden Möglichkeiten der Kindertagespflege werden nach Auffassung Laufenbergs noch nicht genügend kommuniziert, es herrscht weitgehend Unkenntnis über die Ausbildung (Zertifizierung nach 160 Stunden-Kurs).
Private Einrichtungen werden durch den Landschaftsverband (LVR) geprüft und anerkannt. Für 3- bis 6-Jährige stehen in Köln 26.966 Kindergartenplätze (91% Versorgungsquote) zur Verfügung. Bis August sollen 5 im Bau befindliche Kitas fertig gestellt sein. Eine davon liegt im Stadtbezirk Lindenthal (Sülz) mit 12 U3-Plätzen und 68 Plätzen für 3-bis 6-Jährige.
Der Status im Stadtbezirk Lindenthal
Im Stadtbezirk Lindenthal leben 4.166 Kinder unter 6 Jahre, für die es 1655 Plätze gibt (Quote: 37%). Es gibt 913 Kita-Plätze (22%) und 643 Plätze in privaten Einrichtungen (15%). Zu berücksichtigen ist, dass nach wie vor viele Kinder in den ersten 2-3 Lebensjahren zuhause bleiben.
Für U3 sind 934 Plätze neu zu schaffen und 1.270 Plätze für 3- bis 6-Jährige.
Neue Einrichtungen
Bis August 2014 sollen 41 neue KiTa Einrichtungen eröffnet werden. 9 davon entfallen auf den Stadtbezirk Lindenthal:
Sülz: 1 Kita (30 Pl. U3)
Lindenthal: 2 Kitas (16 Pl. U3, 54 Pl. Ü3), (16 Pl. U3, 43 Ü3)
Braunsfeld: 1 Kita (33 Pl. U3, 48 Pl. Ü3)
Junkersdorf: 2 Kitas (46 Pl. U3, 14 Pl. Ü3), (46 Pl. U3, 15 Pl. Ü3)
Weiden: 1 Kita (26 Pl. U3, 54 Pl. Ü3)
Lövenich: 1 Kita (32 Pl. U3, 68 Pl. Ü3)
Widdersdorf: 1 Kita (26 Pl. U3, 54 Pl. Ü3)
Folgende Standorte sind bekannt:
Sülz: Neuenhöfer Allee
Lindenthal: Aachener Str. 226-232
Braunsfeld: Scheidtweiler Str. 69
Junkersdorf: Stüttgenweg, Willi-Schlombs-Allee
Weiden: Kronstädter Str.
Lövenich: Vinzenzallee
Widdersdorf: Am Aspelkreuz
In Großstädten werden aufgrund der demographischen Struktur und der unterschiedlichen Lebensstile nicht 40%, sondern eher 60% als Quote gebraucht. Im NRW-Vergleich liegt Köln zwar auf Platz 2, NRW jedoch rangiert im Bundesvergleich weit hinten. Die neuen Kita Einrichtungen gehen noch auf die schwarz-gelbe Landesregierung zurück. Seit Rot-Grün im Land regiert, werden in NRW keine neuen Plätze geschaffen.
In der anschließenden Diskussionsrunde ging es unter anderem um die Kosten und baulichen, wie personellen Bedingungen zur Einrichtung eines Betreuungsplatzes. Etwa wieso es private Kindertagesstätten gibt, die keinen Zuschuss bekommen und somit auf Kosten pro Kind von 900 – 1.000 € kommen. Durch die Betreuungsvorgabe in öffentlichen Kitas von 9 Kindern pro Fachkraft bei U3 und 15 Kindern pro Fachkraft bei Ü3 sind ebenfalls hohe Kosten pro Kind nicht zu vermeiden, gilt es doch, qualitative Standards in jedem Fall mindestens aufrecht zu erhalten. Containerbauten sind nur temporär zugelassen, ein Neubau nach allen Standards dauert 5 Jahre.
Ein Grund ist, dass es öffentliche Zuwendung für private Einrichtungen nur dann gibt, wenn die im Kinderbildungsgesetz (KiBiz) festgelegten Normen erfüllt werden.
Der Stadtbezirksverbandsvorsitzende Mark Pohl, Mitglied der Landschaftsversammlung Rheinland, warf die Frage nach der Inklusion auf: Die neuen KitA-Bauten sind alle barrierefrei, bei den älteren ist ein entsprechender Ausbau Pflicht. Das Problem liege jedoch hauptsächlich in der Ausbildung, die noch nicht darauf eingestellt ist. Problematisch wird das vor allem dann, wenn betroffene Eltern von ihrem Recht der Klage Gebrauch machen. Häufig werden die Kinder daher zuhause betreut.
Schließlich wurde noch der Problemfall Köln-Weiden, Alte Post erläutert: Die Stadt streitet sich vor Gericht mit dem Träger wegen der Übernahme von Sanierungskosten (der Kindergarten steht seit Jahren leer). Oberbürgermeister Roters wird von der Bezirksvertretung Lindenthal aufgefordert, gegen das Amt für Gebäudewirtschaft (Kläger) vorzugehen. Die Stadt will hier nicht investieren, was zu völligem Unverständnis vor allen der FDP in der Bezirksvertretung führte.
Der FDP-Stadtbezirksverband stellte abschließend fest, dass die Situation im Kölner Westen durchaus positiv gesehen wird, wenn alle Kindergärten wie geplant tatsächlich auch bis August 2014, wenn auch ein Jahr zu spät, fertig gestellt werden. Ob dies der Fall ist wird weiter kritisch verfolgt.