Die Stadt der besten Bildungschancen
Beste Bildung macht den Menschen unabhängig, beste Ausbildung macht ihn selbstständig. Sie ist die entscheidende Chance für jeden Einzelnen und für unsere gemeinsame Zukunft in Freiheit und Wohlstand. Dafür brauchen wir Kitas, Schulen und Berufsschulen in bestem Zustand – zahlreich, für alle zugänglich und modern ausgestattet.
Unsere exzellenten Kölner Hochschulen wollen wir mit ebenso exzellenter Infrastruktur im städtischen Umfeld stärken und für Lehrende und Lernende attraktiver machen. In einer Welt der Veränderung denken wir noch weiter: Lebenslanges Lernen wird immer wichtiger. Deshalb soll es in unserer Stadt vielfältige Lernorte und interessante Angebote für jeden Lebensabschnitt geben. Packen wir es an, damit Köln die Stadt der besten Bildungschancen wird!
Hier finden Sie ausgesuchte Forderungen. Das komplette Wahlprogramm steht Ihnen am Seitenende zum Download als PDF-Datei zur Verfügung.
- Qualität und Quantität der Schulgebäude erhöhen: schneller neue Schulen bauen und alte sanieren
- Beste Ausstattung für beste Bildungschancen
- Bildungsvielfalt durch verschiedene Schulformen und Wahlfreiheit sichern
- Schule ist mehr als Lernen: multiprofessionelle Teams ausbauen, Service für Familien verbessern
- Menschen in Ausbildung stärken, lebenslanges Lernen unterstützen
- Beste frühkindliche Bildung als Schlüssel zum Weg der Chancen
Qualität und Quantität der Schulgebäude erhöhen: schneller neue Schulen bauen und alte sanieren
Umgehend neue und moderne Schulgebäude schaffen
Köln ist eine Millionenstadt und wird in Zukunft noch weiter wachsen. Dies zeigt sich nicht zuletzt in steigenden Zahlen schulpflichtiger Kinder. Die Stadt muss schnellstmöglich zusätzliche Schulbauprojekte verwirklichen. Für uns hat der Bau neuer Schulen im ganzen Stadtgebiet oberste Priorität. Hierzu muss die Stadt Verfahren beschleunigen und Schulen anderen Projekten vorziehen. Auch bei frei werdenden Flächen muss zunächst eine Prüfung erfolgen, ob diese für einen Schulbau in Betracht kommen. Dies darf jedoch nicht auf Kosten qualitativer Merkmale passieren.
Alte Schulen sanieren
In Köln haben wir bereits viele Schulen, die wir ausbauen müssen, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Schulen sollen über ausreichende Klassenraumkapazitäten verfügen, Fachräume immer vorhanden sein und Lehrerinnen und Lehrer ausreichend und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze vorfinden. Der Sanierungsstau an unseren Schulen muss abgebaut werden.
Container durch hochwertige Klassenräume ersetzen
Schnellerer Schulbau durch private Unternehmer
Die Stadt hat nicht genug Personal, um die Vielzahl neu zu bauender und zu sanierender Schulgebäude selbst zu betreuen. Sie sollte deshalb stärker auf die Unterstützung durch private Unternehmen zurückgreifen. Diese sind schneller, weil sie nicht den Regeln des öffentlichen Vergaberechts unterliegen. Wir fordern, Aufträge häufiger an Generalunternehmer zu vergeben, die die Gebäude im Auftrag der Stadt fertigstellen. Außerdem soll die Stadt verstärkt auf Public-Private-Partnership setzen; dabei bauen die Unternehmen auf eigene Rechnung und vermieten voll ausgestattete Schulen für 25 Jahre an die Stadt. Beide Prinzipien haben sich bewährt, werden aber in Köln zu selten genutzt.
Um den Schulbau auch auf städtischer Seite zu beschleunigen, sollte die Gebäudewirtschaft in eine städtische GmbH (ähnlich Sportstätten) überführt werden.
Beste Ausstattung für beste Bildungschancen
Beste Ausstattung für beste Schulen
Beste Bildung bedeutet für uns auch, dass wir die beste Ausstattung brauchen: denn nur, wer sich in seiner Schule wohl fühlt, wird auch gerne und erfolgreich lernen. Dies betrifft auch grundsätzliche Ausstattungen wie bequeme Stühle, moderne Tische und saubere Sanitäreinrichtungen, die wir mit Automaten für Damenhygieneartikel ausstatten möchten. Nur wenn unsere Schulen optimal ausgestattet sind und es keinen Mangel an grundlegenden Materialien und Geräten wie Kopierern und digitalen Endgeräten gibt, kann auch der Unterricht optimal stattfinden.
Digitale Infrastruktur für Schulen
Unsere Schulen sind bereits flächendeckend an das Glasfasernetz angeschlossen. Die Netzstrukturen innerhalb der Schule müssen über ausreichende Bandbreite verfügen, um die Leistungsfähigkeit des Glasfaseranschlusses vollständig nutzen zu können. Daher fordern wir eine Investitionsoffensive der Stadt, damit alle Schulen über ein schnelles WLAN mit ausreichenden Kapazitäten verfügen. Gerade in der jüngsten Vergangenheit haben wir gelernt, wie wichtig eine umfassende digitale Ausstattung der Schulen ist. Hier müssen wir besonders schnell aktiv werden und Schulen mit den nötigen Geräten und Knowhow ausrüsten, sodass schnell und unkompliziert auf digitalen Unterricht umgestellt werden kann, sofern dies nötig ist. Hinzu muss mehr IT-Personal kommen, damit die Lehrerinnen und Lehrer sich auf ihren Unterricht konzentrieren können.
Medienausstattung für Schulen
Wir wollen, dass unsere Schülerinnen und Schüler lernen, sich sicher und kompetent in der digitalisierten Welt zu bewegen. Dies ist nur möglich, wenn auch in Schulen professionell mit digitalen Endgeräten gearbeitet wird. Daher müssen alle Schülerinnen und Schüler spätestens mit Eintritt in die weiterführende Schule mit einem digitalen Endgerät ausgestattet werden, das den Anforderungen der Schule entspricht.
Als Träger der Schulen soll die Stadt Köln die einheitliche Implementierung einer sicheren Kommunikations- und Lernplattform vorantreiben. Zur Unterstützung soll die Stadt Köln eine Serviceeinheit in der Schulverwaltung einrichten. Lehrerinnen und Lehrer sollen sich um Didaktik und Unterricht kümmern, die funktionierende Technik muss ihnen zur Verfügung gestellt werden.
Lehrerinnen und Lehrer digital ausstatten
Damit in Schulen konsequent digital gearbeitet werden kann, brauchen besonders die Lehrerinnen und Lehrer eigene digitale Endgeräte, mit denen sie im Unterricht arbeiten können und datenschutzkonform ihre alltägliche Arbeit erledigen können. Diese müssen vom Schulträger gestellt werden. Hierzu muss die Stadt die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellen. Gleichzeitig muss für umfassende Fortbildungsprogramme für Lehrkräfte gesorgt werden, damit digitale Möglichkeiten im Unterricht auch sinnvoll genutzt werden können. Wir dürfen die Schulen mit der Digitalisierung nicht alleine lassen.
In der besten Ausstattung liegt in unseren Augen auch eine Möglichkeit, dem anhaltenden Mangel an Lehrkräften zu begegnen. Besonders durch optimale Ausstattung in den Naturwissenschaften soll sich die Stadt einen Wettbewerbsvorteil um die besten Lehrerinnen und Lehrer verschaffen.
Bildungsvielfalt durch verschiedene Schulformen und Wahlfreiheit sichern
Realschulen stärken
Die Freien Demokraten bekennen sich klar zum dreigliedrigen Schulsystem und sehen in der Fachoberschulreife einen wertvollen Abschluss, den wir stärken wollen. Dies wird auch dem Kölner Handwerk zugutekommen. Neben neuen Grundschulen und Gymnasien sollen daher zusätzliche Realschulen entstehen. Dies soll durch ein Investitionspaket unterstützt werden.
Mehr Gesamtschulplätze schaffen
Die Gesamtschule stellt eine wertvolle Ergänzung des dreigliedrigen Schulsystems dar. Die stetig wachsende Nachfrage nach Gesamtschulplätzen bestätigt dies. Damit die Wahlfreiheit der Eltern gewahrt wird und Eltern ihr Kind an der Schulform anmelden können, die sie für die beste halten, muss Köln neue Gesamtschulplätze schaffen. Dies kann sowohl durch den Ausbau bestehender als auch durch den Bau neuer Gesamtschulen erreicht werden. Gleichzeitig darf dies nicht auf Kosten anderer Schulformen, wie etwa des Gymnasiums, geschehen. Unser Ziel ist es, für Eltern die größtmögliche Wahlfreiheit zu schaffen.
Betreuung durch mehr Ganztagsschulen
Köln braucht eine an der Nachfrage orientierte Ausstattung mit offenen Ganztagsschulen, in denen qualifiziertes Personal für die Betreuung verantwortlich ist. Bei der Vergabe an private Dienstleister im OGS-Bereich muss auf die Einhaltung qualitativer Standards bei Personal, Ausstattung und Verpflegung der Kinder geachtet werden. Im Zweifel muss die Stadt hier weitere Mittel zur Verfügung stellen.
Wahlfreiheit für Eltern durch Inklusionsschulen und Förderschulen
Ob Inklusion besser an Regel- oder Förderschulen gelingt, können betroffene Menschen und ihre Familien individueller entscheiden, als es der Staat kann, der zu oft auf pauschale Lösungen zurückgreift. Um beides unter den besten Bedingungen zu ermöglichen und Ressourcen dabei optimal zum Wohle der Kinder einzusetzen, wollen wir Inklusion nicht auf alle Schulen verteilen, sondern einzelne Inklusionsschulen in Köln, die dort den Schwerpunkt ihrer pädagogischen Arbeit sehen. Darüber hinaus muss das Angebot an Förderschulen ausgeweitet werden, um auch diesen Weg allen zu ermöglichen, die ihn gehen möchten.
Eine flächendeckende Evaluation soll zeigen, wie groß der Bedarf an ausgebildeten Sonderpädagoginnen und -pädagogen im Kölner Stadtgebiet ist. Um den Bedarf zu decken, muss die Stadt mit den Hochschulen zusammenarbeiten und mehr Ausbildungs- und Studienplätze schaffen.
Schule ist mehr als Lernen: multiprofessionelle Teams ausbauen, Service für Familien verbessern
Digitales Informationsportal und einheitliche Anmeldeverfahren
Damit Eltern den Überblick behalten, soll die Stadt regelmäßig einen aktualisierten Schulwegweiser in digitaler Form herausgeben. Dort sollen alle Schulen mit ihren spezifischen Angeboten und Schwerpunkten aufgelistet sein. Dies kann zu einem umfassenden Informationsportal ausgebaut werden, auf dem sich die Schulen präsentieren können.
Um die anhaltende Ungleichbehandlung zwischen verschiedenen Schulformen zu beenden, sollen die Anmeldeverfahren an allen Schulformen gleichzeitig stattfinden, dies kann auch über eine gemeinsame Online-Plattform erfolgen, auf der Eltern den Anmeldestatus ihrer Kinder transparent nachverfolgen können.
Mehr pädagogisches und psychologisches Fachpersonal
Beste Bildung bedeutet eine Bildung, die das Individuum ins Zentrum rückt und auch auf Besonderheiten einzelner Schülerinnen und Schüler eingehen kann. Damit dies überall gegeben ist, braucht Köln mehr Schulsozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter sowie psychologisch geschultes Personal, das nicht nur Kinder und Jugendliche berät, sondern auch für das Kollegium ansprechbar ist. Der Umgang mit psychischen Erkrankungen ist leider noch immer an vielen Stellen mit Tabus belegt, was fatale Folgen haben kann. Hier sind auch die Schulen gefragt: sie müssen die Probleme rechtzeitig erkennen und professionelle Hilfe vermitteln. Köln ist bekannt für eine großartige LGBTIQ*-Community, doch noch immer stehen auch in Köln 53% der Jugendlichen nicht zu ihrer Sexualität. Hier sollen Lehrerinnen und Lehrer die Schüler unterstützen, indem sie auch auf das umfangreiche Angebot der Landesinitiative SchLAu NRW zurückgreifen.
Schulwegunabhängiges Schülerticket
Ein wichtiger pädagogischer Baustein sind außerschulische Lernorte. Diese sind jedoch oft nur unter hohen Kosten für die Schülerinnen und Schüler (und das Lehrpersonal) zu erreichen – vor allem, wenn kein Schülerticket vorhanden ist. Wir fordern günstige Schülertickets für alle Schülerinnen und Schüler - unabhängig von der räumlichen Distanz zwischen Schule und Wohnort! Dies hat gleichzeitig den Effekt, dass Kinder und Jugendliche den ÖPNV automatisch als selbstverständliches Fortbewegungsmittel in der Stadt kennen lernen.
Förderung besonders begabter Schülerinnen und Schüler durch bessere Kooperationen
Der Aufbau eines Netzwerks zum Ausbau der Kooperation von Schulen mit Hochschulen und städtischen Ämtern im Bereich der Begabten- und Hochbegabtenförderung ist in Köln dringend erforderlich. Die spezielle Förderung von begabten bzw. hochbegabten Kindern und Jugendlichen darf nicht weiter sporadisch betrieben und dem Zufall überlassen werden - und sollte bereits im Kindergarten ansetzen. Schon dort gilt es, außergewöhnliche Begabungen von Kindern frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren. Ein unbürokratisches Zusammenspiel aller Akteure ist gefragt, um diesen Schülerinnen und Schülern ein umfangreiches und befriedigendes Angebot der Förderung zur Verfügung zu stellen - wohnortnah für Grundschüler und an den weiterführenden Schulen innerhalb der Stadtgrenzen Kölns.
Deutschunterricht als Schlüssel zur Integration
In Köln leben Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Hintergründen und Geschichten zusammen. Die Integration aller in die Stadtgesellschaft ist für uns ein Ziel, an dem wir gerne arbeiten. Auch Menschen, die gerade erst nach Deutschland gekommen sind, wollen wir selbstverständlich Aufstiegschancen durch beste Bildungschancen bieten. Für den Bildungserfolg maßgeblich ist in unseren Augen die Sprache. Ziel muss es sein, dass in Köln alle Kinder schnell und unbürokratisch Zugang zu Deutschunterricht bekommen. Durch diese gemeinsame Sprache können wir Bildung und Integration erfolgreich aufbauen. Dazu brauchen wir bedarfsdeckende Klassen mit Deutsch als Fremdsprache (DaF), in denen geschultes Personal arbeitet, sowohl an Grundschulen als auch an weiterführenden Schulen. Aber auch in den KiTas muss verstärkt Deutsch gelernt werden, wozu die Stadt weiteres Personal einstellen muss. Um den großen Bedarf an DaF-Lehrkörpern zu decken, sollte die Stadt mit der Universität und dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Köln und Leverkusen zusammenarbeiten. So kann eine ausreichende Anzahl an Zertifikatskursen angeboten werden.
Als weiterer Baustein kann das Potenzial älterer Bürgerinnen und Bürger genutzt werden. Tandempartnerschaften zwischen Senioren und Geflüchteten halten wir für einen sinnvollen Weg, der sowohl Einsamkeit im Alter vorbeugen als auch Spracherwerb und Integration in die Gesellschaft schaffen kann. So lassen sich Vorurteile abbauen.
Menschen in Ausbildung stärken, lebenslanges Lernen unterstützen
Günstiger ÖPNV und Wohnraum für Auszubildende
Die Stadt steht darüber hinaus in der Pflicht, die Attraktivität der Ausbildung in Köln weiter zu verbessern, indem sie zum Beispiel einen günstigen ÖPNV für Auszubildende anbietet und für zusätzlichen günstigen Wohnraum - speziell für Auszubildende - sorgt. Hier müssen zusätzlich zum Studierendenwerk weitere Partner gefunden werden, die von einer verbesserten Situation für Auszubildende profitieren.
Bibliotheken stärken und zu Kulturorten ausbauen
Bibliotheken stellen einen wichtigen Ort der kulturellen und außerschulischen Bildung dar und müssen auf jeden Fall im Stadtgebiet erhalten bleiben. Gleichzeitig soll das Online-Angebot weiter ausgebaut werden, indem zusätzliche eBooks ausgeliehen werden können. Als Ort des Wortes sind Stadtbüchereien prädestiniert, auch einen Beitrag zur Sprachförderung zu leisten. Wir wünschen uns zusätzliche Lese- und Vorleseangebote in Bibliotheken, die alle Altersgruppen ansprechen sollen. Wir wünschen uns außerdem, dass Bibliotheken zu Lern- und Begegnungsräumen ausgebaut werden. Menschen, die zuhause (zu) wenig Raum haben um zu lernen, sollen dort diesen finden. Dazu müssen die Öffnungszeiten der Bibliotheken auch an den Wochenenden verlängert werden. In Kooperation mit Hochschulen oder der VHS können dort vermehrt Bildungsangebote gemacht werden.
Das Angebot der Kölner Bibliotheken muss stärker beworben und in der Stadtgesellschaft präsenter werden.
Neue Abendschule auf der rechten Rheinseite
Um dies allen zu ermöglichen, brauchen wir bedarfsdeckende Angebote an Abendschulen. Konkret brauchen wir eine Erhöhung der Kapazitäten durch eine neue Abendschule auf der rechten Rheinseite und mehr Wochenendkurse. Um Schwierigkeiten abzubauen und jedem Chancen zu ermöglichen, sollen in Abendschulen weitere Kinderbetreuungsangebote entstehen.
VHS stärken, ausbauen und digitalisieren
Der Volkshochschule (VHS) als Ort des lebenslangen Lernens kommt eine besondere Bedeutung zu. Das gute Angebot der VHS muss weiter ausgebaut und an die Nachfrage angepasst werden. So sollen mehr Kurse zu beruflichen Qualifikationen ins Programm aufgenommen werden. Auch muss die Stadt diese Möglichkeit der Weiterbildung stärker bewerben und Hemmschwellen, die etwa durch einen Mangel an Informationen entstehen, abbauen. Um solch ein breites und gutes Angebot zu schaffen und zu erhalten, muss auch auf gute Arbeitsbedingungen und angemessene Bezahlung der Lehrenden geachtet werden (zum Beispiel an der VHS oder der Musikschule).
Um der Forderung nach lebenslangem Lernen gerecht zu werden, müssen wir Möglichkeiten schaffen, auch im hohen Alter noch an Bildung teilzunehmen. Dazu sind Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen wie der VHS und Seniorenheimen denkbar. Aber auch digitalisierte Angebote können diesbezüglich unterstützen.
Durch onlinebasierte Kurse können auch Menschen teilnehmen, die etwa zuhause ihre Kinder betreuen oder Angehörige pflegen. Denkbar ist auch der gezielte Ausbau von Eltern-Kind-Angeboten der VHS.
Der VHS kommt außerdem im Bereich der Sprachbildung eine wichtige Bedeutung zu. Niedrigschwellige Angebote verschiedener Sprachkurse tragen zu einer aktiven Integration bei.
Fortbildungsquote erhöhen
Bildung schafft für jedes Individuum persönliche und berufliche Perspektiven. Darüber hinaus profitiert die Gesellschaft durch gut weitergebildete Bürgerinnen und Bürger. Wer bessere Qualifikationen erworben hat, wird auf dem Arbeitsmarkt attraktiver und ist leichter zu vermitteln. Aus diesem Grund sollte die Stadt der Fortbildung eine besondere Bedeutung zukommen lassen. Darum wollen wir die Fortbildungsquote in Köln massiv erhöhen. Bildungsgutscheine sind dazu ein adäquates Mittel, das leider zu selten abgerufen wird. Die Stadt muss hier mehr Aufklärungsarbeit leisten und Angebote aktiv bewerben.
Gleichzeitig müssen das Fortbildungsangebot der Jobcenter sowie das Programm der Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeitslose kritisch hinterfragt und an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Es kann nicht sein, dass Menschen in Fortbildungsmaßnahmen geschickt werden, nur um diese „voll zu machen“. Hier muss zunehmend mit Unternehmen kooperiert werden, damit Maßnahmen an den Bedarf angepasst und für arbeitssuchende Menschen wirkliche Perspektiven geschaffen werden. Wer anpackt und sein Leben aktiv gestalten möchte, braucht maßgeschneiderte Fortbildungsprogramme, die einen Ausgleich zwischen persönlichen Präferenzen und dem Bedarf am Arbeitsmarkt schaffen. Solche Programme müssen auch das Ziel verfolgen, Unternehmen und Arbeitssuchende zusammenzubringen.
Beste frühkindliche Bildung als Schlüssel zum Weg der Chancen
100% Bedarfsdeckung an Betreuungsplätzen
Unser Ziel ist die hundertprozentige Bedarfsdeckung an Betreuungsplätzen in den nächsten 5 Jahren. Um diesem Betreuungsbedarf gerecht zu werden, muss die Stadt mehrere Wege gehen. Ein System, das nur von staatlichen Einrichtungen getragen wird, lehnen wir ab. Wir wollen mehr Perspektiven und Möglichkeiten durch ein breit aufgestelltes Angebot schaffen. Dazu wünschen wir uns mehr private Kita-Initiativen, die nicht durch Bürokratie und lange Genehmigungsverfahren ausgebremst werden sollten. Stattdessen soll die Stadt aktiv neue Träger werben. Auch Elterninitiativen sollen durch die Stadt unterstützt werden, zum Beispiel durch professionelle Beratung. Wir wollen ein Startfördergeld für private Kitas, da durch mehr privat organisierte Kindertagesstätten auch wieder Kosten der Stadt eingespart werden. Die eingesparten Mittel dürfen dabei nicht im allgemeinen Haushalt untergehen. Wir brauchen mehr Investitionen in die bestehenden Kitas, um die Betreuungsschlüssel zu verbessern und für eine kindgerechte und angenehme Ausstattung zu sorgen. Aber auch andere bauliche Verbesserungen müssen erfolgen, wie zum Beispiel mehr Barrierefreiheit und ausgebaute Küchen, um frisches Essen zubereiten zu können.
Arbeit der Kitas aktiv unterstützen und verbessern
Die Arbeit in den staatlichen Kitas muss konsequent verbessert werden. Wir haben viele motivierte, engagierte und gut ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher, die durch umständliche Bürokratie ausgebremst werden. Hier müssen wir weiteres Verwaltungspersonal einstellen, zum Beispiel um die Dokumentationspflichten umzusetzen. So bleibt den Erzieherinnen und Erziehern mehr Zeit für die Kinder.
Kitabetreuung rund um die Uhr – auch für Schichtarbeitende
Kita-Anmeldung digitalisieren, um Transparenz zu schaffen
Damit Eltern den Überblick behalten und schnell die richtige Kita für ihr Kind finden, muss die Anmeldung in einem einheitlichen Portal (analog zum Schulportal) online erfolgen. Hier sollen alle für Eltern wichtigen Informationen gebündelt werden. So sollen auch Probleme wie Doppelanmeldungen verhindert werden.
Kitagebühren mittelfristig abschaffen
Die FDP Köln setzt seit jeher auf ein solidarisches Stufensystem bei den Kitagebühren. Dieses ist in den letzten Jahren jedoch weiter ausgebaut worden und teilweise ins Ungleichgewicht geraten. Wir fordern daher eine Überarbeitung der Gebühren und setzen uns mittelfristig für die Abschaffung von Kitabeiträgen ein. Gebühren, welche in Corona-Zeiten erhoben wurden, sind zurückzuerstatten.