Denkmal zur Erinnerung an den Einsturz des Historisches Archivs

14.06.2012 Anfragen FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln hat gebeten, folgende Anfrage auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Kunst und Kultur setzen zu lassen.

Der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln liegt nun mehr als 3 Jahre zurück, ohne dass die Stadt an der Unglücksstelle zumindest eine vorübergehende Gedenktafel angebracht hat. Die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat für das Schauspiel Köln einer von diesem bereits im Oktober 2010 aufgeführten Trilogie aus Anlass des Einsturzes das Theaterstück „Der Sturz“ hinzugefügt. Das Theaterereignis wurde im vergangenen Jahr zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 
Auch die FDP-Fraktion unterstützt die Idee für ein Denkmal, das in angemessener Weise an dieses tragische Ereignis erinnert, bei dem zwei Menschen ihr Leben verloren und ein kaum vorstellbarer ideeller und finanzieller Schaden eingetreten ist. Der Findungsprozess und die letztendliche Entscheidung für ein Denkmal sollte allerdings transparent und unter breiter öffentlicher Beteiligung stattfinden und schließlich in einer öffentlichen Ausschreibung münden. Sie würdigt die Initiative der Künstlergruppe um den Musiker Tommy Engel, die ein Modell für ein solches Denkmal präsentierte und das Kunstwerk der Stadt stiften möchte. Die Gruppe wandte sich direkt an den Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters, der sich bei einem Treffen für diesen Entwurf aussprach, ihn als herausragende künstlerische Skulptur bezeichnete und sich mit dieser Äußerung bewusst gegen das Votum des Kunstbeirats stellte, der diesen Entwurf aus Gründen der künstlerischen Qualität und des Verfahrens abgelehnt hatte. Der Vorsitzende des Kunstbeirats, Prof. Andreas Kaiser, forderte einen transparenten öffentlichen Prozess, in dem unterschiedliche Akteure zu Wort kommen können. Am Ende eines solches Prozesses müsse ein internationaler Wettbewerb stehen. 
Vor diesem Hintergrund bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Existieren bereits Pläne für die Organisation eines Findungsprozesses, wie er von Prof. Kaiser vorgeschlagen wurde und gibt es schon irgendwelche Vorbereitungen für einen Wettbewerb?
2. Kann die Künstlergruppe um den Musiker Tommy Engel an einem anschließenden Wettbewerb mit ihrem bereits vorliegenden Entwurf teilnehmen, und in wie weit können Ergebnisse des laufenden Bürgerbeteiligungsverfahrens zum Waidmarkt/Georgsviertels darin aufgenommen werden?
3. In welchem Zeitraum und mit welchen Kosten ist mit der Realisierung dieses Denkmals zu rechnen und welche Institutionen und Bürger werden sich an den Kosten beteiligen? 

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