Eine kleine Geschichte über Herrn Staat, den Schiedsrichter
11.10.2009 Meldung FDP-Kreisverband Köln
Glosse mit liberalem Ausblick nach der Bundestagswahl
Von Wolfgang Baumann
Ein Schiedsrichter soll bekanntlich darauf achten, dass die Spielregeln eingehalten werden. Er soll nicht mitspielen. Das tut er aber, wenn er jede noch so kleine Aktion abpfeift und dann auch noch den fälligen Freistoß selbst ausführen will. So unterbindet er jeden Spielfluss und bringt die Spieler wie auch das Publikum gegen sich auf.
Noch schlimmer wird die Sache, wenn der Schiedsrichter vor lauter „Mitspielen-wollen“ seine eigentliche Kontrollfunktion vernachlässigt. So achtet keiner mehr genau auf die Einhaltung von durchaus sinnvollen und nützlichen Regeln, ohne die kein Fußballspiel funktioniert.
Ergebnis: statt z.B. konsequent ein regelwidriges Abseits abzupfeifen – was in jedem Spiel mal vorkommen kann – will der Schiedsrichter durch „noch-mehr-mitspielen-wollen“ das Abseits von vorneherein gar nicht erst entstehen lassen. Was sagt eigentlich Lukas Podolski dazu?
Nach einer Zeit merkt der Schiedsrichter, dass er so die Lage nur verschlimmbessert. Doch statt nun mit dem Mitspielen aufzuhören (ohne lief es ja offenbar besser), spannt er noch seine beiden Linienrichter zum Mitspielen mit ein. In der Hoffnung, dass so ein großes Schiri-Gespann das böse Abseits von Anfang an unterbinden könne. Was aber wieder nicht klappt.
Es wird bloß immer enger auf dem Spielfeld, weil sich alle nur noch im Wege stehen. Die Spieler verlieren langsam die Lust, das Publikum kriegt immer weniger Leistung für sein Geld geboten und die Schiedsrichter müssen immer mehr Pfiffe ertragen – obwohl sie es anfangs doch nur gut gemeint hatten…
Soviel zur jüngsten politischen Vergangenheit in diesem Staate. Dank einer starken FDP in der neuen Bundesregierung dürfen wir hoffen, dass es ganz allmählich wieder besser läuft und der Schiedsrichter sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe beschränkt. Damit das Publikum in Deutschland (also auch in Köln) endlich wieder mehr bekommt für sein gutes Geld. Übrigens nicht nur das Liberale...