FDP will „Forum Culturale“ auf Kutz-Gelände

29.01.2009 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Sterck: Verwaltung verschläft Chancen eines Highlights

Die Kölner Medien berichten heute, dass die Baustelleneinrichtungen auf dem Gelände des ehemaligen Kaufhauses Kutz am Rathaus halbjährlich abgeräumt werden könnten. Der Oberbürgermeister hatte die KVB zuletzt als Alibi gegen eine zügige Neubebauung gebraucht, nachdem er seine Zusage vom März letzten Jahres, noch bis zur Sommerpause 2008 ein Nutzungskonzept vorzulegen, nicht eingehalten hat. Nach derzeitigem Stand droht das Gelände nach einem zügigen Abzug der KVB brach zu fallen. Dazu erklärt der FDP-Fraktionsvorsitzende Ralph Sterck:

„Schon in den Jahren 2003, 2005, 2007 und 2008 hat die FDP-Fraktion Anträge eingebracht, die eine zeitnahe Neubebauung der Fläche des ehemaligen Kaufhauses Kutz neben dem Wallraf-Richartz-Museum vorsahen. Leider ist nicht viel passiert.

Die FDP-Initiativen in dieser Sache sehen die Realisierung eines „Forum Culturale“ auf dem städtischen Grundstück vor. Im Rahmen dieser Neugestaltung sollen dort Räumlichkeiten für die Kunst- und Museumsbibliothek, für das Rheinische Bildarchiv sowie 1000 Quadratmeter zusätzliche Ausstellungsfläche für das Wallraf-Richartz-Museum entstehen. Weiter kulturelle Nutzungen sind möglich. Dazu soll kurzfristig ein archetektonischer Wettbewerb ausgelobt werden. 

Die Stadtspitze hat bisher die Chance der zügigen Verwirklichung einer Neubebauung für dieses Filetstück in der Altstadt verschlafen. Denn der Ausschuss für Kunst, Kultur und Museumsneubauten hatte bereits im Oktober 2001 (!) die Verwaltung beauftragt, die Möglichkeit der künftigen Nutzung des Geländes für kulturelle Nutzungen zu prüfen. Was macht die Verwaltung aus der Prüfung: Nichts! 

Es wird ausdrücklich eine Unterbringung der Kunst- und Museumsbibliothek und des Rheinischen Bildarchivs als Teil eines „Forum Culturale“ gefordert. Diese Forderung beruht auf der Tatsache, dass die derzeitige Unterbringung dieser beiden Institute beengt ist und sie damit ihren bedeutenden Aufgaben nicht gerecht werden. Eine Aussprache im zuständigen Ausschuss fand dafür im Oktober 2007 einen parteiübergreifenden Konsens. Was tut die Verwaltung: Nichts!

Außerdem benötigt das Wallraf-Richartz-Museum dringend weitere Ausstellungsflächen. So gab die Stadt Köln dem Kunstsammler Gérard Corboud bei dessen Überlassung seiner Sammlung für das Museum die Zusage, diesem weitere Flächen zur Verfügung zu stellen. Die Planungen zur Gestaltung des Rathausvorplatzes laufen und dazu gehört auch die Fläche des ehemaligen Kaufhauses Kutz. Was macht die Verwaltung zum Einlösen des Versprechens: Nichts!

Obwohl die KVB-Nutzung des Geländes so oder so endlich ist, nimmt die Stadtverwaltung dies nicht zum Anlass, etwas zu unternehmen, und verstieg sich noch vor einem Jahr in einer Mitteilung an den Kulturausschuss in die Aussage, dass es völlig ausreiche, erst zum Zeitpunkt des Abrückens der KVB mit einem städtebaulichen und archetektonischen Wettbewerb zu beginnen. Das bedeutet mal wieder, dass Jahre ins Land ziehen werden, bis die Fertigstellung des Projekts und des gesamten Areals gefeiert werden könnte. Eine dynamische Stadtpolitik sieht jedenfalls anders aus.“

Feedback geben