"Kümmere mich um alles, was in Köln gebaut werden soll"
Interview von Thomas Wenzel, Beschäftigter bei der GWK mit Ralph Sterck in einfacher Sprache
17.07.2022 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Von Thomas Wenzel, Beschäftigter bei der GWK (Gemeinnützige Werkstätten Köln), Werkstatt Rodenkirchen
Ich bin ein politisch interessierter Mensch und besonders interessiert mich: Was machen die Politiker für die Inklusion von Menschen mit Behinderung? Seit Jahren wird gefordert, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten sollen. Man hat aber den Eindruck, dass es immer noch sehr schwierig ist. Warum ist das so?
Deshalb habe ich einen Brief an die Parteien im Kölner Rat geschrieben und um ein Interview gebeten. Es haben tatsächlich einige Politiker sehr schnell geantwortet und mich eingeladen
Die Interviews fanden im Kölner Rathaus im Spanischen Bau statt:
Zuerst eine Frage vorneweg:
- Frage: Was genau ist Ihre Aufgabe?
Antwort: Ich bin Vorsitzender der FDP-Rats∙fraktion
Ich bin Sprecher für den Bereich Stadt∙entwicklungs∙politik.
Ich bin verantwortlich für die politische Arbeit innerhalb der Parteiund vertrete sie nach außen.
- Ist das Ihr Beruf oder machen Sie das ehrenamtlich, also sozusagen nebenbei, ohne Geld?
Antwort: Ich kümmere mich im Stad∙tentwicklungs∙ausschuss um alles was in Köln gebaut werden soll.
Das ist aber kein Beruf, sondern ein Hobby.
Dafür bekomme ich eine Aufwandsentschädigung , also einen kleinen Geld
- Frage: Wenn von Menschen mit Behinderung die Rede ist, denken viele an Menschen mit einer körperlichen Behinderung.
Haben Sie auch Menschen mit einer geistigen Behinderung im Blick?
Antwort: Ja, wir möchten mit unserer Politik alle Menschen ansprechen!
- Frage: Für Menschen mit Behinderung ist es schwer einen Arbeitsplatz zu finden.
Viele Firmen zahlen lieber Geld und stellen keine Menschen mit Behinderung ein.
Das ist nicht in Ordnung und sollte sich ändern. Was tun Sie dafür?
Antwort: Da müssen wir viel mit Firmen reden.
Und Leute überzeugen.
Aber: es lohnt sich!
Ich habe selber ein Unternehmen mit aufgebaut: die Kölner Flitzer.
Das ist ein Liefer- und Transportservice.
Da arbeiten auch Menschen mit körperlicher und auch mit geistiger Behinderung.
Ich kann auch Arbeitgeber direkt anzusprechen. Ich kenne zum Beispiel den Direktor vom Kölner Zoo. Da können Menschen mit Tieren arbeiten.
- Frage: Wie viele Menschen mit Behinderung arbeiten bei Ihnen im Rathaus?
Antwort: Ich weiß die genaue Zahl nicht.
Einige Menschen mit körperlicher Behinderung arbeiten im Postservice oder an der Pforte. Es gibt ja auch Menschen bei denen man die Behinderung nicht sieht.
- Frage: Menschen mit Behinderung erleben immer noch oft, dass sie ausgegrenzt werden. Wenn sich Politiker für Menschen einsetzen die schlecht behandelt werden, werden manchmal beschimpft und bedroht.
Haben Sie so etwas auch schon mal persönlich erlebt?
Antwort: Ja, das habe ich leider auch schon erlebt. Ich bin selbst auch schon bedroht worden. In solchen Fällen müssen alle Menschen zusammenstehen.
- Frage: Die Mieten für Wohnungen in Köln sind sehr hoch.
Wir brauchen preiswertere Wohnungen und vor allem barrierefreie Wohnungen. Was tun Sie dafür?
Antwort: Das ist ein großes Problem in Köln.
Wir brauchen mehr Wohnungsbau in Köln.
Ich bin im Stadtentwicklungsausschuss. Ich setze mich für barrierefreies Wohnen ein.
Zum Beispiel in Neubaugebieten in Nippes.
- Frage: Für Rollstuhlfahrer ist Fahren mit der KVB immer noch schwierig.
Wann ist die KVB barrierefrei?
Antwort: Ich kenne die Probleme.
Ich finde: Das muss schneller gehen.
Zum Beispiel: bei derLinie 16 werden die Haltestellen nicht umgebaut. Die 16 soll ja mal unter der Erde fahren. Der Einsturz des StadtArchiv kam dazwischen.
- Gibt es Menschen mit Behinderung, die aktiv bei in Ihrer Partei arbeiten?
Antwort:Ja. Wir haben in der FDP Mitglieder mit körperlicher und auch mit geistiger Behinderung.