Schutz des Archivgutes muss Vorrang haben
29.06.2009 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
FDP fordert: Probebohrungen auf das Nötigste beschränken
In der Sondersitzung des Kulturausschusses am 25.6. wurden geborgene Archivalien mit unterschiedlichen Schadensbildern präsentiert. Darunter war eine großformatige Planmappe, die kreisrund durchbohrt war. Es stellte sich heraus, dass dies die Folge einer Probe- bzw. Sondierungsbohrung war. Nachfragen ergaben, dass derzeit durch unterschiedliche Untersuchungsteams zahlreiche Bohrungen mit teilweise erheblichem Durchmesser vorgenommen werden. Die Anzahl liegt inzwischen in einem deutlich dreistelligen Bereich. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob der Schutz des Archivgutes für die unterschiedlichen Untersuchungsteams noch Vorrang vor der Ursachenforschung hat.
Ralph Sterck, Fraktionsvorsitzender der FDP Fraktion im Rat, und Lorenz Deutsch, Sachkundiger Einwohner im Kulturausschuss, erklären dazu: „Jede dieser Bohrungen zerstört Archivgut. Deshalb muss ihre Anzahl auf das absolut Nötigste beschränkt werden. Es kann nicht sein, dass die Archivalien zunächst perforiert und zerstört werden und man dann erst zur Bergung übergeht. Schutz und Rettung von Archivgut müssen an erster Stelle stehen!“