Stadt Köln kauft 1. FC Köln auf!
01.04.2002 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Schramma: „Letztes Mittel, um den Abstieg zu verhindern!“ – Schramma löst Caspers an FC-Spitze ab – FDP unterschreibt Dringlichkeitsentscheidung – Ronaldo kommt! Um den drohenden zweiten Abstieg des 1. FC Köln in die 2. Liga nach 1998 doch noch abzuwenden, greift die Stadt Köln nun nach dem letzten Mittel: Nach dem gestrigen 1:1-Unentschieden gegen Schalke 04 beschloss Oberbürgermeister Fritz Schramma, der nach dem Spiel mit dem FC-Präsidium in einer spontan einberufenen Krisensitzung in den Katakomben des Stadions zusammen kam, dass die Stadt Köln mittels einer massiven finanziellen Investition alles versuchen wolle, den 1. FC Köln in der Bundesliga zu halten. „Wir müssen jetzt helfen, denn es verbleiben nur noch fünf Spieltage, um den Abstieg zu verhindern. Der Abstieg wäre ein riesiger Verlust an Wirtschafts- und Werbekraft für die Stadt, das haben wir 1998 schon einmal erlebt“, begründete Schramma den Rettungsversuch, der im Einzelnen wie folgt aussieht: Die Stadt Köln kauft den 1. FC Köln zum Nominalwert von 40 Millionen € auf. Gleichzeitig wird aus der Profiabteilung des Geißbockklubs ein Eigenbetrieb der Stadt Köln – mit OB Schramma als sog. Erstem Werkleiter! Politisch angebunden wird der dann entstehende Werksausschuss 1. FC Köln über den Sportausschuss des Rates. Damit ist FC-Präsident Caspers nicht mehr am Ruder, er soll aber laut Schramma als sachkundiger Einwohner in alle Entscheidungen eingebunden werden. Die Einnahmen aus dem Verkauf ermöglichen dem 1. FC Köln nun unter der Führung von Schramma, bis zum Saisonende die Spieler zu verpflichten, die dem FC einen Verbleib in der Liga ermöglichen sollen. Mit Ronaldo, dem gerade von einer schweren Knieverletzung genesen brasilianischen Superstar, bisher in Diensten von Inter Mailand, konnte noch in der Nacht ein erster Top-Fußballer verpflichtet werden. Für die verbleibenden fünf Spiele erhält Ronaldo ein Handgeld von 2 Millionen €. Im Falle eines Nichtabstiegs des FC erhält er weitere 500.000 €. Heute sollen Real Madrids Weltstars Zinedine Zidane und Luis Figo für ähnliche Summen bis zum Saisonende verpflichtet werden. Erste Gespräche verliefen unter Beteiligung des neuen FC-Managers Andreas Rettig viel versprechend. Dass alles so schnell ging, verdankt Schramma der FDP, die die notwendige Dringlichkeitsentscheidung noch in der Nacht mitzeichnete. „Wir mussten handeln, damit der FC erstklassig bleibt – die Investition wird sich in den nächsten Jahren ohne Zweifel mehr als auszahlen und damit den städtischen Haushalt unter dem Strich nicht belasten, weil wir dem FC als Stadt über das Saisonende hinaus zur Seite stehen und möglich machen, dass auch in der neuen Saison erstklassige Spieler verpflichtet werden. Gleichzeitig stellen wir der Jugendabteilung deutlich mehr Geld zur Verfügung, damit der FC künftig allen Talenten aus der Umgebung attraktive Angebote machen kann“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion, Dietmar Repgen.