Photovoltaikanlagenkataster

02.04.2014 Anfragen FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

TDie FDP-Fraktion hat gebeten, folgende Anfrage auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Gesundheitsausschusses setzen zu lassen.

Im Jahr 2010 stellte die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln einen Antrag zur Einführung eines Photovoltaikanlagenkatasters, um der Gefahren für Leib und Leben von Feuerwehreinsatzkräften und schädlichen Umweltbeeinträchtigungen vorzubeugen.

Schon damals machten die Liberalen darauf aufmerksam, dass mit zunehmender Installation von Photovoltaikanlagen sich Probleme für die Feuerwehrkräfte bei Löscheinsätzen ergeben, bei denen sie auf Gebäude mit solchen stromerzeugenden und leitenden Anlagen treffen. Dabei ist es schon zu schweren Verletzungen durch Stromschläge gekommen. Denn anders als bei üblichem Haushaltsstrom, kann der Gleichstrom der Solarmodule nicht einfach über eine Zentralsicherung abgestellt werden. 

Solarzellen produzieren Strom, sobald Licht darauf fällt, und das mit einer Leistung von meist mehreren Hundert Volt. Damit besteht die Gefahr von Stromschlägen, die bereits ab 120 Volt lebensgefährlich sein können. Versuche, die Abschaltung durch Aufbringen einer dicken Löschschaumschicht zu bewirken, haben gezeigt, dass nach wenigen Minuten die ursprüngliche Stromleistung wieder erreicht wird.

Weitere Probleme ergeben sich für die Umwelt durch die in nicht unerheblichem Maße in Solar- oder Photovoltaikanlagen vorhandenen Stoffe Blei und Cadmium sowie ihre Verbindungen Cadmium-Sulfid und Cadmium-Tellurid. Diese sind nach der europäischen Direktive über gefährliche Substanzen als giftig oder gesundheitsschädlich klassifiziert. Somit besteht die Gefahr, dass diese Chemikalien übers Löschwasser in den Boden, das Grundwasser oder in die Kanalisation gelangen.

Der FDP-Antrag wurde nach einer Diskussion im Gesundheitsausschuss mit Stellungnahmen des Stadtdirektors und des damaligen Leiters der Feuerwehr von der Verwaltung am 25.01.2011 als erledigt betrachtet.

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln bittet in diesem Zusammenhang um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Wie viele Löscheinsätze sind seit 2010 durch die Feuerwehr Köln gefahren worden, bei denen sie auf Gebäude mit stromerzeugenden und leitenden Anlagen getroffen sind? 
2. Inwieweit ist es bei diesen Einsätzen zu Unfällen gekommen und durch welche Umstände?
3. Wie viele Einsätze der Feuerwehr wurden in den vergangenen Jahren gezählt, bei denen Solar- und Photovoltaikanlagen vorhandenen waren und Stoffe wie Blei und Cadmium sowie ihre Verbindungen Cadmium-Sulfid und Cadmium-Tellurid über das Löschwasser in den Boden, das Grundwasser oder in die Kanalisation gelangen konnten?

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