Detektive, das Kölsche Grundgesetz und ein falscher Bürgermeister

18.06.2008 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Ratsmitglied Marco Mendorf vertritt den Oberbürgermeister Gleich zu zwei Anlässen an einem Wochenende vertrat der liberale Stadtrat Marco Mendorf den Oberbürgermeister und durfte die offiziellen Grußworte für die Stadt Köln überbringen: Am 17. Mai begrüßte der stellv. Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses die Delegierten des Bundesverbandes Deutscher Detektive, die in der Domstadt ihre Jahreshauptversammlung abhielten. Humorvoll klärte Mendorf die teilnehmenden Detektive unter anderem über die spezielle Rechtslage in Köln auf. Alle Bürger und Berufsgruppen müssten sich neben den üblichen Gesetzen zusätzlich an das Kölsche Grundgesetz halten. Mendorf wörtlich: „Da heißt es im Artikel 1: Et es, wie et es. Ich stell mir vor, wie ein Einzelhändler zu Ihnen kommt und Sie fragt, was man gegen den Ladendiebstahl machen kann. – In Köln wohl recht wenig, denn im Artikel 2 heißt es: Et kütt wie et kütt. Und gerade beim Ladendiebstahl müssen Sie ja auch auf den Artikel 4 aufmerksam machen. Der lautet: Wat fott es es fott.“ So richtig gut aufgehoben würde sich ein Kunde bei einem solchen Dialog wohl nicht fühlen, gab Mendorf zu. „Aber bevor Wut und Verzweiflung entsteht, können Sie in Köln dann immerhin noch eine Wunderwaffe zum Einsatz bringen, das ist der Artikel 10. Der lautet dann ganz versöhnlich: Drinks te eine met?“ Überzeugender hätte man das besondere Lebensgefühl von Köln wohl nicht vermitteln können, bescheinigten ihm die Teilnerhmerinnen und Teilnehmer am Ende seiner Rede. Um handfeste wirtschaftliche Erfolge ging es bei der Eröffnung der Europazentrale der Sany Germany GmbH am 18. Mai im KölnTurm. In Vertretung des Oberbürgermeisters gratulierte Mendorf der Geschäftsleitung des chinesischen Maschinenbauers zu ihrer zukunftweisenden Standortentscheidung. Der international agierende Konzern Sany könne nun mit seiner Auslandsvertretung in Köln den zentraleuropäischen Markt intensiver bearbeiten. „Als Wirtschaftsstandort überzeugt Köln vor allem durch seine zentrale Lage im Herzen Europas. In einem Radius von nur 100 Kilometern – also etwa einer Autostunde Fahrtzeit – erreichen Sie von Köln 13 Millionen Einwohner und potentielle Kunden.“ Mit diesen Worten stellte Mendorf einen entscheidenden Vorteil Kölns heraus. Humorvolle Stimmung sollte aber auch bei diesem freudigen Ereignis nicht fehlen: Nachdem der anwesende Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium das FDP-Ratsmitglied fälschlicherweise als „Bürgermeister Mendorf“ ansprach, beförderte dieser wiederum den ebenfalls teilnehmenden Beigeordneten Norbert Walter-Borjans zum „Kölner Wirtschaftsminister“. Auch dafür hat der Kölner ein liebevolles Sprichwort parat: „Man muss auch gönne könne.“

Feedback geben