FDP besuchte Deutz AG
21.12.2007 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Historische Motorensammlung im neuen Technikum Von Wolfgang Baumann Einige Mitglieder der FDP Köln, darunter auch die FDP-Ratsmitglieder Christtraut Kirchmeyer und Marco Mendorf, konnten kürzlich im neuen „Technikum“ der Deutz AG einen umfassenden Einblick in über 140 Jahre Motorengeschichte gewinnen. Dietmar Voß führte die Besucher durch die Räume und berichtete anschaulich über die Entwicklung des Motorenbaus, die einst in Köln ihren Anfang nahm. Der technikbegeisterte Kaufmann Nicolaus August Otto gründete 1864 mit dem Ingenieur und Zuckerfabrikanten Eugen Langen in der Kölner Altstadt die N.A. Otto & Cie., die erste Motorenfabrik der Welt und Vorläuferin der heutigen Deutz AG. Der Betrieb in der Altstadt erwies sich schon fünf Jahre später als zu klein und Otto wechselte auf ein größeres Gelände auf der anderen Rheinseite nach Deutz. Hier wurde eine neue Fabrik gebaut, die sich ab 1872 „Gasmotoren-Fabrik Deutz AG“ nannte. Gottlieb Daimler wurde technischer Direktor und Wilhelm Maybach Chef der Konstruktion. 1876 entwickelte Otto den allerersten Verbrennungsmotor, der nach dem Viertaktverfahren arbeitete: ansaugen, verdichten, verarbeiten und ausstoßen eines Kraftstoff-Luft-Gemisches. Dieser Motor mit einer verdichteten „Zündladung“ begründete von Köln aus die Automobilisierung der Welt. Insbesondere das rechtsrheinische Köln mit seinen bedeutenden Industrieunternehmen war am Beginn des 20. Jahrhunderts auch in anderen Branchen ein starker „Motor“ für die weltweite wirtschaftliche Entwicklung. Die einzigartige Motorensammlung im „Technikum“ verdeutlicht diese historische Bedeutung Kölns als Wirtschafts- und Technologiestandort. Der Ursprung der Sammlung geht auf das Jahr 1875 zurück, als Otto neben dem legendären „Deutz-Motor Nr. 1“, einer atmosphärischen Gaskraftmaschine aus dem Jahr 1867, auch fremde Motoren erwarb. Die Sammlung wuchs schnell und konnte bereits 1925 von der Öffentlichkeit in einem Werksmuseum besichtigt werden. Während der Kriegsjahre konnten die Exponate außerhalb Kölns sicher untergebracht werden und überstanden so diese Zeit weitgehend unbeschadet. 1964, zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens, erhielt sie einen eigenen Platz im Hauptgebäude der damaligen Klöckner-Humboldt-Deutz AG. Später war die Sammlung, die Grundstock eines letztlich nie zustande gekommenen Industrie- und Technikmuseums sein sollte, an die Stadt Köln ausgeliehen. Sie wurde für einige Zeit in einem Lagerhaus am Rheinauhafen zunächst in einer provisorischen Ausstellung untergebracht. Schließlich musste die Stadt nach dem Scheitern der Museumspläne die Sammlung zurückgeben und sie war danach für fast 15 Jahre der Öffentlichkeit gar nicht mehr zugänglich. Erst mit dem Umzug der Unternehmenszentrale von Deutz nach Porz Ende 2006 erhielt die Motorensammlung im neuen „Technikum“ wieder einen angemessenen Standort. Bei der Eröffnung Ende August war unter anderem Andreas Pinkwart, NRW-Wissenschaftsminister und Vorsitzender der NRW-FDP, zu Gast. Die Ausstellung ist Teil eines unternehmenseigenen Tagungszentrums und kann nach Voranmeldung im Rahmen einer Betriebsbesichtigung besucht werden.