FDP fordert Entschuldigung von Kardinal Meisner

28.10.2003 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Houben: Wer als Katholik schweigt, trägt Mitschuld Der Kölner Erzbischof, Joachim Kardinal Meisner, sieht in Homosexuellen, Nach-Achtzundsechziger, Fortschritts- und Wissenschaftsgläubigen, Drogensüchtigen und Terroristen eine Bedrohung für die Werteordnung. „Der europäische Mensch muss diese Gifte ausschwitzen“, erklärte der Kardinal nach einem Pressebericht des Kölner Stadt-Anzeigers in einem Referat vor der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Budapest. Dazu erklärt Reinhard Houben als Kölner FDP-Vorsitzender und für die heterosexuellen Mitglieder der FDP-Ratsfraktion: „Die Hetze gegenüber Homosexuellen vom Kölner Erzbischof, Joachim Kardinal Meisner, ist keine innere Angelegenheit der Katholische Kirche. Herr Meisner denunziert ganz allgemein Homosexuelle. Damit wird, dazu noch im Ausland, bewusst und provokant gegen Wort und Geist des Grundgesetzes verstoßen. Die vergleichende Aufzählung von gleichgeschlechtlich Liebenden und Lebenden mit Terroristen als eine Bedrohung für die Werteordnung Europas, ist abstoßend und schamlos. Wer Menschen als „auszuschwitzende Gifte“ bezeichnet, ist eindeutig ein Feind unserer liberal verfassten und auf Pluralität aufbauenden Gesellschaftsordnung. Diese menschenverachtenden Ausfälle des Kölner Erzbischofs müssen Konsequenzen haben. Allein, weil die Wortwahl eines der höchsten Repräsentanten der Katholischen Kirche als ein Freibrief für Diskriminierungen und Gewalttaten gegen Homosexuelle bewusst oder unbewusst fehlgedeutet werden kann. Die Kölner FDP und die FDP-Ratsfraktion stellen sich schützend vor die in Köln lebenden Lesben und Schwulen. Diese ehrverletzenden Beleidigungen eines katholischen Repräsentanten lassen wir Kölner Liberale so nicht stehen. So was darf es einfach im Jahr 2003 nicht mehr geben. Wir verlangen eine Entschuldigung vom Kölner Erzbischof gegenüber allen Homosexuellen als gebrandmarkte Minderheit. Sollte der Kölner Erzbischof keine Abbitte leisten bzw. seine Beleidigungen nicht widerrufen, sind die Kirchlichen Gremien der katholischen Gemeinden in Köln gefragt. Wer hier als Katholik schweigt, macht sich gegenüber Hetze gegen Minderheiten in Deutschland mitschuldig.“ Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zum Thema Lesben und Schwule.

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