Deshalb braucht Köln den Tunnel

12 gute Gründe für die Ost-West-U-Bahn

14.07.2024 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Info-Flyer der FDP-Ratsfraktion: Deshalb braucht Köln den Tunnel
Oberirdische 90-Meter Bahnen würden riesige Barrieren schaffen

Insbesondere die Linie 1 der KVB ist zu Stoßzeiten überfüllt. Es werden dringend mehr Transportkapazitäten benötigt. Da auf der Strecke zwischen Heumarkt und Neumarkt aber nicht nur die 1, sondern auch die 7 und 9 verkehren, fährt dort heute schon alle zwei Minuten eine Bahn in jede Richtung – insgesamt jede Minute eine. Kürzere Taktzeiten, wie von einigen propagiert, sind nicht möglich, weil die Bahnen sonst so oft fahren würden, dass man die Trasse kaum noch queren könnte. Dies gilt für den Fuß- und Radverkehr sowie für die Autos.

Die FDP hat bereits vor 15 Jahren Dreifachzüge mit einer Länge von 90 statt bisher 60 Metern vorgeschlagen. So können 50% mehr Fahrgäste befördert werden. Die entsprechenden Bahnen sind bereits bestellt. Die Liberalen sind dafür, die Strecke zwischen Heumarkt und Melaten unterirdisch zu führen. Auch bei der Nutzen-Kosten-Untersuchung hat der Tunnel gegenüber der oberirdischen Trasse die Nase vorn. Außerdem erfüllt er 20 von 33 Bewertungskriterien, während letztgenannte nur 10 Mal punkten kann.

Für die U-Bahn sprechen aus Sicht der FDP 12 gute Gründe.

  1. Die oberirdische Trasse ist schon heute eine Barriere zwischen beiden Seiten der Ost-West-Achse. Eng getaktete und 90 Meter lange Bahnen würden das insbesondere für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer verschlimmern und stellen die Stadt zu. Diese Barriere gibt es mit dem Tunnel nicht.
     
  2. Wenn die Bahn unter die Erde kommt, gewinnen wir an der Oberfläche viel Platz, z.B. für mehr Aufenthaltsqualität. Es geht hier also nicht nur um die Kapazität auf der Strecke, sondern im gesamten öffentlichen Raum. Wie wir ihn am besten nutzen, z.B. für Grünanlagen im Sinne des Klimas, eine weitere Straßenbahnlinie oder autonomen Individualverkehr, können wir in den 30er Jahren entscheiden. 
     
  3. Wir erhalten den Neumarkt als grüne Platzfläche, wenn uns nicht die oberirdische Variante dazu zwingt, ihn mit vier Gleisen zuzubauen, und können auf dem kompletten Innenstadtabschnitt 50 zusätzliche Baumstandorte zur Verbesserung des Stadtklimas schaffen. Die Tunneleinfahrt am Heumarkt ist nicht trennender als die Haltestelle heute und kann mit einer niedrigen Fuß- und Radbrücke am östlichen Platzrand eine zusätzliche Querung bekommen. Besser drei solcher Rampen als drei Kilometer Gleistrasse durch die Stadt!
     
  4. Im Belgischen Viertel kann ohne Stadtbahngleise ein Kulturboulevard Aachener Straße mit viel Außengastronomie entstehen. Wenn wir den U-Bahntunnel bis zum Melatenfriedhof verlängern, entlasten wir den Inneren Grüngürtel und an der Universitätsstraße die unfallanfälligste Kreuzung in NRW.
     
  5. Zwischen 2017 und 2023 haben sich mit der Bahn zwischen Heumarkt und Universitätsstraße 344 Unfälle und 407 Betriebsstörungen ereignet. Das heißt knapp alle vier Tage ein Ereignis – mit unmittelbaren Auswirkungen aufs ganze Netz. Mit einem Tunnel würden wir das verhindern.
     
  6. Die Bahnen fahren unterirdisch nicht nur mit einem Plus an Sicherheit, sondern auch ohne Zeitverlust durch Querverkehre. So gewinnen sie drei bis vier Minuten Fahrzeit auf der Strecke.
     
  7. Der Betrieb könnte ganzjährig störungsfrei von den Einflüssen an der Oberfläche wie Wetter, Karnevals- oder Demonstrationszüge durchgeführt werden und die Fahrgäste warten im Trockenen und bei angenehmen Temperaturen.
     
  8. Es gibt kürzere Umsteigewege am Heumarkt, Neumarkt und Rudolfplatz.
     
  9. Ein U-Bahntunnel schafft Anschlussmöglichkeiten für spätere Verlängerungen unter dem Rhein, der Dürener Straße oder in Richtung Universität.
     
  10. Geld und Beton werden sowieso für eine U-Bahn verbaut, denn wenn Köln die entsprechenden Zuschüsse des Bundes nicht nimmt (nach derzeitigem Stand zahlen Bund und Land 95% der zuschussfähigen Kosten), wird dafür z.B. die U-Bahn in München erweitert. Übrigens ist das durch den Beton freigesetzte CO2 im Rahmen der volkswirtschaftlichen Nutzenbetrachtung bereits „eingepreist“ und durch den Verkehrswert ausgeglichen.
     
  11. U-Bahn bauen wie in Berlin, Frankfurt, Wien… Fast alle Metropolen in Europa bauen ihr U-Bahnnetz aus. Wo Straßenbahnen erhalten werden, sind sie vom Aufkommen mit unserer Ost-West-Achse bei weitem nicht vergleichbar.
     
  12. Selbst die Betreiberin KVB spricht sich für den Bau einer U-Bahn aus und die weiß, wie man den Öffentlichen Personennahverkehr am besten abwickelt.

Ja, der Bau einer U-Bahn ist kein Kinderspiel. Die Bauzeit wird für die Kölner Innenstadt durchaus eine Belastung. Aber wir bauen die neue U-Bahn für kommende Generationen, die dann einen leistungsfähigen ÖPNV unter der Erde nutzen und über der Erde eine attraktivere Stadt genießen können.

Aus diesen guten Gründen setzt sich die FDP für den Bau der Ost-West-U-Bahn ein. Wir würden uns über Ihre Unterstützung freuen. Denn wer Köln liebt, macht es besser. Wenn Sie weitere Fragen oder Anregungen haben, können Sie sich gern an uns wenden.

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