FDP fordert Präventionsmaßnahme gegen Verbreitung von Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen

Schöppen: Eltern sensibilisieren, um Kinder zu schützen

13.08.2022 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Catherine Schöppen, Sprecherin für Bürgerbeteiligung

Während die Jugendkriminalität in Köln 2020 insgesamt zurückgegangen ist, gilt dies nicht für die Anzahl junger Tatverdächtiger in Hinblick auf Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Laut Jugendkriminalitätsbericht ist mehr als jeder 5. Tatverdächtige eines Sexualdelikts unter 21 Jahre alt. Aus der Beantwortung der Anfrage von der FDP-Fraktion im Jugendhilfeausschuss geht hervor, dass Kinder und Jugendliche hinsichtlich des Straftatbestandes „Verbreitung kinder- bzw. jugendpornographischer Inhalte“ nicht hinreichend sensibilisiert sind.

Dazu erklärt Catherine Schöppen, Mitglied im Jugendhilfeausschuss:

„Besonders beunruhigend sind die Ausführungen der Kölner Polizei bezüglich der Verbreitung solcher Darstellungen über das Internet. Kinder und Jugendliche werden demnach zunehmend zum Übersenden von Nackt- bzw. pornographischen Aufnahmen überredet. Dadurch wird Missbrauchsmaterial im Netz verbreitet und Täterinnen und Täter zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig erfüllen damit die eigentlichen Opfer den Straftatbestand und werden so selbst zu „Tätern“.“

Hinzu kommt eine von der Polizei geschilderte Sorglosigkeit und Verrohung in Bezug auf die eigene Intimsphäre und derer anderer. Missbrauchsdarstellungen würden auch oft „aus Spaß“ oder „um cool zu sein“ digital verschickt.

Die bundesweite polizeiliche Kriminalstatistik bestätigt den besorgniserregenden Trend. Im Jahr 2021 waren knapp 40% der Tatverdächtigen bei der Verbreitung von Darstellungen sexualisierter Gewalt über das Internet sogar jünger als 18 Jahre.

„Das zeigt deutlich, dass wir hier Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit leisten müssen. Daher fordern wir zielgruppenspezifische Präventionskampagnen, die sich an Kinder und Jugendliche sowie insbesondere auch an Eltern richten.“, so Schöppen. „Der sorglose Umgang mit Bild- und Videomaterial und die diesbezügliche fehlende Sensibilisierung werden laut Expertinnen und Experten oft von den Eltern vorgelebt und von Kindern in jungem Alter verinnerlicht. Daher müssen wir auch die Eltern aufklären, um Kinder und Jugendliche zu schützen!“

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