FDP schlägt Fruhner zur Wiederwahl vor
25.09.2003 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Sachverstand nicht zur Machtsicherung in die Wüste schicken Die FDP-Fraktion hat auf ihrer Sitzung am Mittwochabend beschlossen, Stadtentwicklungsdezernenten Klaus-Otto Fruhner in der kommenden Ratssitzung vom 7. Oktober zur Wiederwahl vorzuschlagen. Damit stellen sich die Liberalen gegen Überlegungen der schwarz-grünen Ratsmehrheit, ihn gegen den Kasseler Stadtbaurat Bernd Streitberger auszutauschen. FDP-Fraktionsvorsitzender Ralph Sterck erklärt dazu: „Es ist schon eine Schande, wie hier mit einem verdienten und erfolgreichen Spitzenbeamten umgegangen wird, nur weil er sich gegenüber Herrn Klipper und Frau Moritz nicht devot genug gegeben hat. Es macht mich nachdenklich, wenn von diesen beiden jetzt jemand ausgesucht wird, der dann wohl handzahmer sein muss, sonst würde dieser Wechsel ja keinen Sinn machen. Insbesondere bei Frau Moritz besteht der Verdacht, dass es ihr mehr um „formvollendete“ Planungsprozesse statt um die pragmatische Umsetzung von Projekten geht. Sicher darf man in der Politik keine Dankbarkeit erwarten. Aber dass jemand mit der Erfolgsbilanz von Herrn Fruhner ohne weiteres in die Wüste geschickt wird, wirft ein sehr schlechtes Bild auf die Personalpolitik von Schwarz-Grün. Und auch vom Oberbürgermeister hätte ich mir gewünscht, dass er sich mehr vor seinen Dezernenten stellt. Immerhin wäre ohne ihn der Erfolg, dass RTL in Köln bleibt, für den sich Fritz Schramma feiern lies, sicher nicht möglich gewesen. Statt dessen sagte der Oberbürgermeister noch in der letzten Ratssitzung, dass keine geeigneten Bewerbungen vorlägen, womit er den Bewerber Fruhner brüskierte. Ich mache mir große Sorgen um die Stadtentwicklung dieser Stadt, wenn der potentielle Nachfolger im Rahmen seiner Vorstellung in der FDP-Fraktion zugibt, dass man fünf bis acht Jahre brauche, um die Planungsprozesse einer Millionenstadt wie Köln voll im Griff zu haben. Die Zeit hat Köln vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Situation und der zahlreichen anstehenden Großprojekte wie ICE-Terminal, Nord-Süd-Stadtbahn oder Rheinauhafen nicht. Es kann tödlich sein, in solchen Situationen bei voller Fahrt die Räder der Lokomotive zu wechseln. Aus diesem Grunde plädieren wir für die Wiederwahl Fruhners, um Schaden von der Stadt zu wenden, und hoffen auf die Einsicht einer Mehrheit von Ratsmitgliedern, wenn schon die Fraktionsspitzen von CDU und Grünen ihre Machtspielchen nicht sein lassen. Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zu den Themen Stadtentwicklung und Schwarz-Grün.