Frau Reker, das haben Sie an der Backe!

Unterbesetzt, unterfinanziert, unfähig! Kölns neue OB wird mit Pannen der Verwaltung konfrontiert!

03.12.2015 Pressemeldung Bild-Zeitung

Von Ines Rakoczy und Michael Bischoff

Sie hat im Wahlkampf versprochen, die Stadtverwaltung gründlich umzukrempeln. Kaum zwei Wochen im Amt, wird OB Henriette Reker (58) täglich mit Pannen konfrontiert, für die Rathaus-Mitarbeiter Verantwortung tragen. Jetzt droht der Hubschrauber-Landeplatz am Kalkberg abzurutschen - hier sind schon 14 Millionen Euro verbaut!

Köln-Chaos 2015: Rundum das Opern-Baudesaster gibt's Probleme mit gesperrten Turnhallen, fehlenden Schulen und Kitas, Verkehrsplanung und maroder Infrastruktur. Frau Reker, das haben Sie jetzt alles an der Backe!

Kalkberg. „Was da gelaufen ist, ist einfach nur Sch...", so FDP-Fraktionschef Ralph Sterck zu BILD. Immerhin steht die Ursache für das Abrutschen des Hügels fest. 50000 Tonnen Erde, die aufgeschüttet wurden, hält der Untergrund aus Kalk nicht aus. Die Erde soll noch vor Weihnachten abgetragen werden, so Feuerwehr-Chef Johannes Feyrer. Kosten und Bau-Verzögerung des Einsatzgebäudes unklar.

Verkehr. „Der muss endlich fließen", sagt IHK-Geschäftsführer Ulrich Soénius. Er erwartet von der Verwaltung ein flexibles Baustellenmanagement, endlich eine moderne Technik für Kölns Ampeln und mehr Parkflächen für den Lieferverkehr. Damit der Verkehr fließt, könnte man Pkw-Stellflächen auf den großen Geschäftsstraßen wegnehmen, fordert er. 

Marode Brücken. „Die Straßen darauf gehören dem Bund", so Soénius. „Ich erwarte, dass Reker nach Berlin fährt und dort ganz hartauftritt. Es kann nicht sein, dass die Kosten an der Stadt hängen bleiben."

Finanzprobleme. Warum verzichtet die Stadt auf eine Millionen-Einnahme-Quelle? Auf der Leverkusener Autobahnbrücke A1 wird nur noch auf Leverkusener Seite geblitzt. Der Grund: Dort wurden defekte lnduktionsschleifen ausgetauscht. Im Kölner Rathaus fehlt für die Reparatur das Geld.

Opern-Desaster. Die Kosten nähern sich der halben Milliarde. „Eine Bauruine ist indiskutabel", so Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach. „Wir sind mit Hochdruck dran." Trotzdem - das Ende ist offen.

Stercks Schlusswort: „Ich hoffe, dass Frau Reker nicht nur mit Altlasten beschäftigt ist, sondern sich auch um so wichtige Dinge wie den Ausbau des Deutzer Hafens kümmern kann." Als hätte Kölns OB nicht schon genug an der Backe...

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