Görzel: Verrohung bekämpfen
FDP fragt nach Maßnahmen wegen Gewalt gegen Polizisten und Rettungskräfte
26.06.2018 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
In den letzten Jahren häufen sich Berichte in der Presse, die auf die zunehmende Verrohung in unserer Gesellschaft gegen Rettungskräfte hindeuten: Patienten gehen auf Krankenhauspersonal los, Rettungssanitäter und Feuerwehrleute klagen über zunehmende Gewalt, Polizisten treffen selbst bei vermeintlich kleinen Einsätzen auf massiven Widerstand.
Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln hat zu diesem Thema eine Anfrage auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Ausschusses für Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen setzen lassen. Volker Görzel, Sprecher der FDP-Ratsfraktion im Ausschuss, erläutert die Hintergründe dieser Anfrage:
„Bereits in 2012 gab es eine Bestandsaufnahme zur Gewalt gegen Rettungskräfte in Nordrhein-Westfalen über den Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, die sich auch mit den Konsequenzen befasst hat. Diese wurde 2017 wiederholt und vorgestellt: Jeder achte Retter wurde schon einmal Opfer von körperlicher Gewalt.
Dass bei solchen Angriffen nicht nur Leib und Leben der Rettungskräfte in Gefahr sind, sondern indirekt und insbesondere auch das von den Menschen, denen eigentlich geholfen werden soll, ist ein tragischer Aspekt dieser zunehmenden Verrohung und Gleichgültigkeit in unserer Gesellschaft. In diesem Zusammenhang wollen wir in Erfahrung bringen, wie oft ist es in den letzten Jahren zu Gewalt gegen Krankenhauspersonal, Rettungssanitäter, Feuerwehrleute und Polizisten bei Einsätzen im Bereich der Stadt Köln gekommen ist und wo die Schwerpunkte liegen.
Die FDP interessiert ebenfalls, inwieweit der Stadt Köln die Inhalte der genannten Studien bekannt sind und an welchen Studien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung direkt mitgewirkt haben. Wir wollen wissen, inwieweit es eigene Erhebungen der Stadt gibt, die sich konkret mit den Ängsten und Bedürfnissen der städtischen Einsatzkräfte befassen und welche Präventionsmaßnahmen bereits initiiert wurden oder in Planung sind und welche Möglichkeiten die Stadt Köln nutzt, um gegen die Täter vorzugehen. Denn Helfer dürfen nicht zu Opfern werden!“