Gebauer: Gesamtkonzept für Flüchtlingskinder in Schulen notwendig
Lern- und Lehrmitteln oder Ganztagsangebote sind Themen
24.09.2015 Meldung FDP-Landtagsfraktion NRW
Schulministerin Löhrmann hat den Schulausschuss über den Sachstand zur Integration von Flüchtlingskindern an Schulen unterrichtet. „Die Rückmeldungen aus Schulen zeigen, dass eine stärkere Unterstützung der Schulen zwingend notwendig ist. Trotz der zusätzlichen Lehrerstellen fehlt der Landesregierung erkennbar ein Gesamtkonzept, um auf die riesige Herausforderung umfassend und langfristig zu reagieren“, kritisiert die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Yvonne Gebauer.
Zweifellos sind zusätzliche Stellen zur Beschulung von Flüchtlingskindern dringend notwendig. „Bereits im letzten Halbjahr hat sich eine klaffende Lücke abgezeichnet, die trotz Mahnungen nicht geschlossen wurde. Rot-Grün hat nicht vorausschauend agiert, deshalb verschärfen sich für viele Schulen die Bedingungen. Obwohl wir rechtzeitig gewarnt haben, hat Rot-Grün zu spät reagiert und läuft der Entwicklung hinterher“, bedauert Gebauer.
Politik und Verwaltung befinden sich zweifellos in einer hochkomplexen Situation. „Wir brauchen neben der flexiblen Reaktion zur Bewältigung zusätzlicher Personalbedarfe dringend ein Gesamtkonzept, das langfristig angelegt ist. Die Ministerin hat jedoch zu viele Fragen offengelassen“, kritisiert die Schulexpertin der FDP-Fraktion.
Gezielte frühzeitige Sprachförderung, Hilfestellungen bei Lern- und Lehrmitteln oder die Einbindung von Ganztagsangeboten sind einige Themen, die zügig in ein Gesamtkonzept einfließen müssen. „Die Kinder sind höchst unterschiedlich. Das Förderspektrum reicht von hochehrgeizigen bis zu stark traumatisierten Kindern. Unsere Lehrkräfte brauchen deshalb deutlich mehr Unterstützung“, sagt Gebauer.
Um bestmögliche Integration zu erreichen, müssten etwa die Sprachförderung und auch eine psychologische Betreuung langfristig angelegt werden. Das muss auch für frühzeitige und kontinuierliche Vermittlung politischer Bildung gelten. Alle Akteure von Lehrerverbänden über Integrationszentren, Weiterbildungsträger bis zu kommunalen Spitzenverbänden im Schulbereich müssen an einen Tisch geholt werden. „Nötig sind in kurzer Zeit greifbare und realistisch umsetzbare Ergebnisse“, erklärt Gebauer.