Gebauer: Ministerin Löhrmann beschönigt Realität an Schulen

Schuljahresauftakt

08.08.2015 Meldung FDP-Landtagsfraktion NRW

In der Schuljahresauftaktpressekonferenz von Schulministerin Löhrmann ist deutlich geworden, dass Rot-Grün die unverzichtbare Unterstützung der Schulen bei der Beschulung von Flüchtlingskindern unzureichend organisiert. „Schulen sind mit der Herausforderung steigender Flüchtlingszahlen und mit der überstürzten und qualitätslosen Umsetzung der Inklusion bis zur Belastungsgrenze konfrontiert. Schulministerin Löhrmann hingegen versucht die Öffentlichkeit und insbesondere die Schulen mit fragwürdiger Zahlenakrobatik hinters Licht zu führen“, kritisiert die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Yvonne Gebauer.

Selbstverständlich bestehen bei Flüchtlingszahlen große Prognoseschwierigkeiten. Es ist aber offensichtlich, dass die Landesregierung bei Stellen für Flüchtlingskinder in Schulen unzureichend agiert. „Ministerin Löhrmann erweckt gezielt den falschen Eindruck, Rot-Grün würde bestehende Lehrerstellenlücken für diese Aufgabe schließen“, kritisiert Gebauer.

Zwar hat Rot-Grün mit dem Nachtragshaushalt weitere 674 Stellen zur Grundversorgung aufgrund erhöhter Schülerzahlen bereitgestellt, diese Stellenzahl war aber schon zu diesem Zeitpunkt erkennbar unzureichend. Schulen müssen daher weiterhin auf hunderte von Stellen gegen Unterrichtsausfall und für die individuelle Förderung zurückgreifen. „Solch kurzsichtiges Vorgehen schadet allen Kindern. Flüchtlingskinder erhalten nicht die wichtige frühzeitige Unterstützung, gleichzeitig werden für andere Kinder die Förderbedingungen verschlechtert“, befürchtet die Schulexpertin der FDP-Fraktion.

Auch hat sich Ministerin Löhrmann in der Pressekonferenz wiederholt dafür gelobt, neben den bestehenden rund 3.000 Integrationsstellen insbesondere zur Sprachförderung 300 weitere Stellen bereitzustellen. Es sind aber laut Ministerium für das Schuljahr 2015/2016 mehr als tausend von Schulen beantragte Stellen für diese Aufgabe gar nicht genehmigt worden (Drucksache 16/8782). „Ebenso wie bei der unzureichenden Umsetzung der Inklusion erweckt Rot-Grün den Eindruck, umtriebig und möglichst vorrausschauend zu handeln. Die Realität der Schulen ist mit dieser beschönigenden Rhetorik und den tatsächlichen Herausforderungen leider so nicht in Einklang zu bringen“, kritisiert Gebauer.

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Yvonne Gebauer, MdL

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