Gefahr für Feuerwehrkräfte durch Solaranlagen
18.01.2011 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
FDP fordert Photovoltaikanlagenkataster
Immer mehr Dächer werden mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Dementsprechend häufig treffen mittlerweile Feuerwehreinsatzkräfte bei Brandfällen auf solchen Anlagen. Dabei ergeben sich gravierende Gefahren für die Einsatzkräfte, da die Anlagen nicht wie bei anderen Stromnetzen üblich problemlos abgeschaltet werden können. Außerdem drohen dabei gefährliche Stoffe der Photovoltaikanlagen, wie z.B. Blei und Cadmium, die Umwelt zu gefährden. Dazu erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Bettina Houben:
„Die sich ergebenden Probleme für die Feuerwehrkräfte sind gravierend. Des Öfteren ist es in der letzten Zeit zur Verletzung von Feuerwehrmännern und -frauen durch Stromschläge gekommen. Denn anders als bei üblichem Haushaltsstrom, kann der Gleichstrom der Solarmodule nicht einfach über eine Zentralsicherung abgestellt wer-den. Solarzellen produzieren Strom, sobald Licht darauf fällt, und das mit einer Leistung von meist mehreren Hundert Volt. Damit besteht die Gefahr von Stromschlägen, die bereits ab 120 Volt lebensgefährlich sein können.
Weitere Probleme ergeben sich durch die in nicht unerheblichem Maße in Solar- und Photovoltaikanlagen vorhandenen Stoffe Blei und Cadmium sowie ihre Verbindungen Cadmium-Sulfid und Cadmium-Tellurid. Diese sind nach der europäischen Direktive über gefährliche Substanzen als giftig oder gesundheitsschädlich klassifiziert. Somit besteht die Gefahr, dass diese Chemikalien übers Löschwasser in den Boden, das Grundwasser oder in die Kanalisation gelangen.
Gegen diese Probleme gilt es, unverzüglich Abhilfe zu schaffen. Daher hat die FDP-Fraktion für die nächste Sitzung des Gesundheitsausschusses den Antrag gestellt, ein Photovoltaikanlagenkataster zu erstellen. Diese Kataster hat sämtliche auf dem Kölner Stadtgebiet installierte Photovoltaikanlagen zu erfassen und soll der Feuerwehr bei Einsätzen vorbereitet und informierend hilfreich sein.“