Hinter Porzer Mauern

06.03.2012 Meldung FDP-Stadtbezirksverband Porz

Elvira Bastian

Die Vorsitzende des FDP-Stadtbezirksverbandes Porz, Elvira Bastian, organisierte eine informative Veranstaltung in der Klinik des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Westhoven. Mehr als ein Dutzend Interessenten folgten ihrer Einladung, darunter das Porzer Ratsmitglied Sylvia Laufenberg, der Porzer Bezirksvertreter Wolfgang Baumann sowie Kölner FDP-Kolleginnen und Kollegen und angemeldete Bürgerinnen und Bürger aus Porz. 

Nachdem viele Sicherheitstüren und -gänge durchlaufen waren, gelangten alle zum Besprechungsraum mit Kaffee und Schnittchen. Hier referierten Chefarzt Dr. Herbert Meurer und Pflegedirektor Frank Allisat kurz über die Aufgaben des Landschaftsverbandes Rheinland im Klinik- und Gesundheitsbereich und stellten die Abläufe einer psychiatrischen Klinik mit aktuellen Behandlungsmöglichkeiten vor.

Bei der anschließenden Besichtigung einiger Räumlichkeiten erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in moderne Therapieformen. Sie umfassen arbeitstherapeutische Tätigkeiten wie Gärtnern, Schreinern, Metallverarbeitung oder Kunsttherapie wie Malerei und zählen ebenso zum normalen Tagesablauf von Erwachsenen, wie etwa Schule und Ausbildung bei jüngeren Patienten.

Entscheidend für den Erfolg jeder Therapie, so Dr. Meurer, sei immer eine gewisse „Vertrauensbasis“ zwischen Arzt und Patienten. Sie beinhalte „ein gegenseitiges mitmenschliches Absichern, um gemeinsame therapeutische Ziele festlegen zu können.“ Jeder muss sich hier auf die Mitarbeit des anderen verlassen können. 

Besonders konnten sich die Besucherinnen und Besucher auch von den Sicherheitsvorkehrungen und Arbeitsbedingungen des Personals überzeugen. Weitere Themenschwerpunkte waren die Ausbildungsmöglichkeiten insbesondere auch für Haupt- und Realschüler in Pflegeberufen sowie die ständigen Weiterbildungs- und Schulungsangebote für Mitarbeiter.

Und schließlich noch der Wunsch seitens der Klinik, eine betreute Übergangsmaßnahme aufzubauen, in der erfolgreich therapierte Patienten, die keine Haftstrafe mehr zu verbüßen haben, konkrete Resozialisierungsmaßnahmen erproben könnten. Dr. Meurer nannte hier eine Art „überwachten Zwischenraum“, die so genannte „gelockerte Patienten“ in eine „Freiheit auf Probe“ entlassen könne.

Vielleicht ließe sich hier politisch etwas anstoßen, denn: „Je besser eine Wiedereingliederung geheilter Patienten in den normalen Arbeitsalltag gelingt, desto geringer ist der volkswirtschaftliche Gesamtschaden für die Gesellschaft.“

Kurzinfo: Die Abteilung Forensische Psychiatrie I der LVR-Klinik ist mit sechs Stationen am Standort Porz-Westhoven angesiedelt. Sie behandelt 148 ausschließlich männliche Patienten, davon 45 % mit Migrationshintergrund und widmet sich vor allem den besonderen Problemen und Bedürfnissen an Schizophrenie erkrankter und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestörter Menschen.

Elvira Bastian

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