KVB bleibt Hürde für Verkehrswende

Beese: Woran liegen Probleme beim Personal wirklich?

22.08.2023 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Für die morgige Sitzung des Verkehrsausschusses hat die Verwaltung eine Anfrage der FDP zu den Ausfällen bei der KVB beantwortet. Die FDP hatte sich nicht nur für die Zahl der ausgefallenen Fahrten interessiert, sondern auch nach den Vergleichszahlen aus anderen großen Städten in Deutschland gefragt.

Bei den Stadtbahnen fallen seit Februar 182 Fahrten täglich aus, seit März noch weitere 298 Fahrten zusätzlich. Seitdem finden an jedem Werktag 480 Fahrten nicht statt. Zu den enttäuschenden Antworten erklärt Christian Beese, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion:

„Der Krankenstand bei der KVB liegt weiterhin auf einem alarmierend hohen Niveau. Aus München wird eine Krankenquote von 11 bis 13 % gemeldet, ähnliche Zahlen gibt es in Düsseldorf. Köln liegt dagegen seit zwei Jahren weit darüber, zeitweise über 50 % höher. Das lässt sich nicht mehr mit Corona oder Grippewellen begründen. Hier liegen die Probleme offensichtlich tiefer.

Natürlich sind die wechselnden Arbeitszeiten im Schichtbetrieb eine Belastung für das Personal. Wenn man dann aber kurzfristig für andere, die sich krankgemeldet haben, einspringen muss, wird die planbare Freizeit zum Lotteriespiel. So sinkt die allgemeine Motivation weiter.

Ursache des Problems ist der Personalmangel. Seit zwei Jahren hat die KVB zu wenig Leute, um Ausfälle kurzfristig zu kompensieren. Leider gibt es im Vorstand keine Selbstkritik. Viel zu spät hat man angefangen gegenzusteuern. Jetzt erklärt die KVB, dass die erste Fahrschule in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen wurde. Da gleichzeitig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ruhestand getreten sind, wird es bei diesem Tempo noch lange dauern, bis der normale Fahrplan wieder in Kraft gesetzt werden kann.

Damit bleibt die KVB eine echte Hürde für die Verkehrswende in Köln.