Repgen: Weihnachtsmärkte nicht behindern
07.06.2002 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
In die von der CDU in Gang gebrachte Diskussion um den Beginn der diesjährigen Weihnachtsmärkte in Köln hat sich nun auch die FDP eingeschaltet. Sie lehnt eine erst nach Totensonntag (24.11.) geplante Eröffnung der Weihnachtsmärkte ab. In einem Brief an Oberbürgermeister Fritz Schramma hat der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Ratsfraktion, Dietmar Repgen, die Haltung seiner Fraktion dargelegt. Darin wird der Oberbürgermeister gebeten, dem CDU-Vorschlag nicht zu folgen und die Weihnachtsmärkte wie im vergangenen Jahr bereits am 21. November beginnen zu lassen. Repgen hierzu: „Sollten die Weihnachtsmärkte erst am 25. November öffnen dürfen, müssten die Händler im Gegensatz zu früher 3 Tage auf Einnahmen verzichten. Darüber hinaus stünden auch die Besucher, die ja nicht nur aus Köln, sondern aus zahlreichen europäischen Nachbarländern inklusive England kommen, vor verschlossenen Türen – sie würden unversehens in die Nachbarstädte abwandern. So öffnen die Weihnachtsmärkte in Essen bzw. Dortmund bereits am 16. bzw. am 21. November.“ Weiter führt Repgen aus, es sei ein Widerspruch, wenn man einerseits im Rahmen der Leitbilddebatte darüber diskutiere, wie man Köln attraktiver gestalten könne und wenn auf der anderen Seite die im In- und Ausland beliebten Weihnachtsmärkte beschränkt würden. Nach den gesetzlichen Vorgaben sei am Totensonntag eine Öffnung der Weihnachtsmärkte ohnehin erst ab 18 Uhr möglich. Die Zeit bis 18 Uhr hält die FDP für ausreichend, „um dem Charakter des Totensonntags als ‚stillem Feiertag‘ den nötigen Respekt einzuräumen“. Die Liberalen befürchten bei einer Öffnung nach Totensonntag nicht nur ein Abwandern der Besucher, sondern auch der Händler, die sich für sie attraktivere Rahmenbedingungen in den Nachbarstädten suchen könnten. Repgen zu der Initiative seiner Fraktion: „Es ist für uns kein Widerspruch, am Totensonntag der Toten zu gedenken und abends mit dem Besuch eines Weihnachtsmarkt ein wenig Zerstreuung zu suchen. Wer das Gedenken in den Vordergrund stellen möchte, ist nicht gezwungen, einen Weihnachtsmarkt aufzusuchen.“ Die Liberalen empfinden die Kölner Weihnachtsmärkte als ein Markenzeichen für den Wirtschafts- und Touristikstandort Köln. Im Wettbewerb mit anderen Städten könne es sich Köln nicht leisten, ohne Not einen solchen Publikumsmagneten preiszugeben. Repgen verbindet für seine Fraktion die Diskussion um die Weihnachtsmärkte mit einer grundsätzlichen Frage: „Das nordrhein-westfälische Sonn- und Feiertagsgesetz muss auf den Prüfstand. Es ist nicht mehr zeitgemäß, alle Arten von Veranstaltungen an Sonn- und Feiertagen nach allen denkbaren Regeln zu verbieten. Stille und Gedenken lassen sich nicht verordnen. Heutzutage findet jedermann zu jederzeit genügend Möglichkeiten, das zu tun, wonach ihm gerade der Sinn steht.“