Wackerhagen: Kultureinrichtungen zu einem Magnet machen

Antworten auf jährliche Kulturumfrage des Kölner Stadt-Anzeigers

28.12.2016 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Dr. Ulrich Wackerhagen

Jährlich befragt der Kölner Stadt-Anzeiger die Kulturpolitischen Sprecher der Ratsfraktionen zum Jahreswechsel zu deren Rück- und Ausblick auf die Kölner Kultur. Dr. Ulrich Wackerhagen beantwortet traditionell diese Fragen für die FDP-Fraktion. Hier die diesjährige Ausgabe. 

1. Was war für Sie das größte kulturpolitische Ärgernis des Jahres 2016?
Dass alle Kulturbauten nur mit erheblichen Zeitverzögerungen und Mehrkosten fertig werden und die Stadt Köln offensichtlich nicht in der Lage ist, in einem vertretbaren Kosten- und Zeitrahmen zu bauen. 

2. Was war für Sie das erfreulichste kulturpolitische Ereignis des Jahres 2016? 
Dem Reker-Bündnis ist es gelungen, die Freie Kulturszene endlich wesentlich zu stärken. Der Fördermitteletat wurde 2016 erhöht und sieht ab dem kommenden Jahr eine weitere Aufstockung um mehr als 1 Mio. € vor.

3. Was war für Sie das kulturelle Highlight des Jahres 2016? 
„Wir nennen es Ludwig“ 40 Jahre Museum Ludwig am Heinrich-Böll-Platz, gefördert durch die Stadt Köln, die Kulturstiftung des Bundes, die Kunststiftung NRW und die Peter und Irene Ludwig Stiftung.

4. Oberbürgermeisterin Henriette Reker bezeichnet die „Kultur als Seele der Stadt“. Lässt sie diesem Bekenntnis ausreichend Taten folgen?
Mit diesem Bekenntnis verknüpfen wir große Erwartungen, insbesondere um die großartigen Kultureinrichtungen international durch ein adäquates Kulturmarktmarketing zu einem Magnet zu machen.

5. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat eine Generaldirektion für die städtischen Museen angeregt. Ist so eine Einrichtung notwendig? 
Die Boston Consulting Group hat bereits 2013 zur Neuaufstellung der städtischen Museen eine umfassende Stellungnahme vorgelegt. Auch die Museen halten eine Optimierung seit Jahren für sinnvoll und wünschenswert. Die Oberbürgermeisterin hat hierzu einen weiteren Anstoß gegeben.

6. Der Stillstand bei der Bühnen-Sanierung ist eine extreme Belastung. Was ist Ihre Lehre aus dem Desaster?
Die OB ist mit der Überzeugung angetreten, eine Verwaltungsreform herbeizuführen. Bis diese erfolgt, sollten alle größeren Bauvorhaben wie seinerzeit die Kölner Philharmonie und das Museum Ludwig die an externe Unternehmen vergeben werden. 

7. Das Jüdische Museum und die Archäologische Zone sollen den Namen „Miqua“ tragen. Hätten Sie einen besseren Titel?
Nein. "Die MiQua („Mitten im Quartier“) - LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln" findet die volle Zustimmung der FDP-Ratsfraktion.

8. Der Entwurf des Berliner Architekturbüros Staab für die Historische Mitte – u.a. mit Stadtmuseum und Kurienhaus – ist umstritten. Was halten Sie davon?
Die Stadt sollte sich zunächst mit aller Kraft auf die fertigzustellenden Kulturbauten konzentrieren. Es wäre unverantwortlich, weitere bis zu 140 Mio. € einzuplanen, bevor die Kosten für die Bühnensanierung endgültig feststehen.

9. Jetzt mal sehr mutig sein: Ab welchem Jahr wird das Kölnische Stadtmuseum seine Sammlung in einem Neubau präsentieren können?
Ich würde es begrüßen, wenn es in seinen historischen Gebäude an der Zeughausstraße am Rand der römischen Stadtmauer mit einem bereits vor acht Jahren geplanten Erweiterungsbau verbleiben würde.

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Ulrich Wackerhagen

Ulrich Wackerhagen

Sachkundiger Einwohner im Kulturausschuss

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