Wolf schaltet das Licht an

02.04.2003 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

„Der KölnTurm wird nun auch eine Nachtschönheit“, resümiert der Bildhauer, Maler und Lichtkünstler Prof. Heinz Mack über sein neuestes Werk in Köln. Nach Probeläufen um Weihnachten und auch in den ersten Wochen des neuen Jahres ist das Werk vollendet und wird heute Abend offiziell gestartet und der Öffentlichkeit übergeben. Bürgermeister Manfred Wolf und Vorstandsvorsitzender Hubert Schulte-Kemper drückten im Panorama-Restaurant im Maritim-Hotel den „roten Knopf“ und der Künstler erläuterte den geladenen Gästen das Licht-Spektakel: „Die mir gestellte Aufgabe war, die einzigartige Fassade des Architekten Jean Nouvel, die einen sich immer in Bewegung befindlichen Turm simuliert, auch in der Dunkelheit sichtbar zu machen und in Bewegung zu bringen. Die technisch bedingten und notwendigen Voraussetzungen und die daraus sich ergebenden gestalterischen Möglichkeiten waren insofern beschränkt, als die Architektur hierzu keinerlei Vorgaben reserviert hatte. Nach gründlicher Prüfung der Gegebenheiten ergab sich folgende Idee: im Sockelbereich eines jeden Fensters der letzten, oberen 12 Stockwerke sind kleine, kompakte Leuchtkörper zwischen den beiden „glass curtains“ installiert, deren Licht extrem eng fokussiert. Sie sind punktförmig weithin sichtbar. Es entsteht ein relativ dichtes, großflächiges Raster (oder Netz) von ca. 600 Lichtpunkten, die vor der Fassade virtuell zu schweben scheinen, was bei großem Betrachterabstand (bis zu 2000 Metern) besonders suggestiv ist. Man kann hier von einem „immateriellen Lichtkleid“, von einem „Lichtvorhang“ sprechen. Diese Illumination technisch umzusetzen war die Aufgabe der Firmen EBI und Pink Noise. Die Farb-Gestaltung ist monochrom, in einem kühlen Blau-Grün. Jede „Buntheit“ wollte ich vermeiden. Köln ist nicht Las Vegas. Zum Licht muss die Bewegung kommen, um die gewünschte Faszination zu steigern. Mittels Computersteuerung entsteht deshalb ein rhythmischer Ablauf der einzelnen Etagen und deren „Lichtketten“. Beginnt die Bewegung z.B. im obersten Stockwerk, setzt sie sich addierend gleichmäßig nach unten fort. So füllt und schließt sich allmählich das gesamte Lichtfeld. Vice versa baut sich die Lichtfassade von unten nach oben auf. Eine Variation ergibt sich, wenn das oberste Stockwerk aufleuchtet und in dem Moment wieder verlischt, wenn das nächstliegende Stockwerk aufleuchtet usw. usw. Wird dieser Bewegungsablauf sehr schnell gestaltet und geschaltet entsteht eine Art „Licht-Regen“. Vice versa ist dieses Programm umkehrbar, so dass der Eindruck einer dynamischen Aufwärtsbewegung entseht. Dieses „up-up-away“, diese gen Himmel gerichtete Bewegung entspricht dem Charakter eines Hochhauses besonders. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine ambitionierte Lichtgestaltung angestrebt wurde, die weithin sichtbar aber seriös, und die originär, also einmalig ist." Bürgermeister Wolf bedankt sich für die Stadt Köln bei Prof. Heinz Mack für seine Licht-Installation als Kunst im öffentlichen Raum, der gewissermaßen seine bisherigen Werke in Köln Columne pro Caelo (Granit-Monolith auf dem Roncalliplatz), Großer Gemini-Atlas (Kinetische Bronzeskulptur beim TÜV Rheinland), Große Lichtwand (Hauptverwaltung Deutsche Lufthansa) und Flügelrelief und Rotor (Museum Ludwig) die Krone aufsetze. Hubert Schulte-Kemper freut sich, dass nach der gelungenen Land-Art-Koorperation in Essen nun auch in Köln die Zusammenarbeit beglückend ausgefallen sei. Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zum Thema Kunst und Kultur.

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