Zoff um schwul-lesbischen Antrag zur Stadtplanung

Homo darf, Hetero nicht?

06.03.2013 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Von Chris Merting

Gibt es schwul-lesbische Interessen bei der Stadtplanung? In Köln offentsichtlich schon. Denn die „Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender“ fordert sie jetzt ein.

Hintergrund ist, dass die Stadt mit Bebauungsplänen versucht, die Flut von „Vergnügungsstätten“ einzudämmen. Die Veedel sollen durch ein Verbot weiterer Spielhallen, Sexshops, Pornokinos und bordellartiger Betriebe vor einem Abwärtstrend geschützt werden. Unter den Bann geraten aber auch Diskotheken, Varietés und Nachtlokale. 

Der schwul-lesbischen Arbeitsgemeinschaft geht das zu weit. denn es träfe ja auch schwul-lesbische Etablissements. Die von vornherein in ganzen Stadtteilen zu verbieten, hält etwa Ulrich Breite (FDP) für „nicht großstädtisch“ und für „einen Rückschritt zu der Moral der 60er Jahre“. Breite: „Was wäre die Schaafenstraße schließlich ohne Nachtlokale?

Die Regenbogen-Arbeitsgemeinschaft fasste folgenden Beschluss: Immer wenn es um den Ausschluss von Vergnügungsstätten geht, soll die Verwaltung prüfen, ob schwul-lesbische Lokale und Betriebe beeinträchtigt beziehungsweise zukünftig verhindert werden. Denn dies solle vermieden werden.

Geht nicht, sagt die Stadt. „Vergnügungsstätte ist Vergnügungsstätte – unabhängig davon, wer sie betreibt und wer sie besucht“, so Planungsamts-Chefin Anne Luise Müller. Die Stadt muss sich ans Gesetz halten und dürfe nicht nach sexueller Orientierung entscheiden. Da ist was dran: Homo darf, Hetero nicht. Das wäre Diskriminierung – mal andersherum.

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