Verbote über Verbote bei Fußball-WM
21.02.2006 Meldung FDP-Bundestagsfraktion
Parr: Die Welt zu Gast bei Freunden? Zu den von Sabine Bätzing, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, geforderten Rauchverboten in Stadien anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland erklärt der sportpolitische sowie sucht- und drogenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Detlef Parr: „Die Welt zu Gast bei Freunden“. Dies ist das Motto der Fußballweltmeisterschaft und das sollte Leitbild für uns alle sein, die wir Gastgeber für Besucher aus der ganzen Welt sein wollen. Umso bedauerlicher sind die Vorstöße seitens der Bundesregierung, zur WM ein Rauchverbot in den Fußballstadien und damit auch im Kölner RheinEnergie-Stadion durchzusetzen. Die FDP-Bundestagsfraktion unterstützt Rauchverbote, die im Rahmen von Selbstverpflichtungen wie etwa beim Hallensport bestehen. Aber ein Rauchverbot in großen Stadien hat weniger mit Nichtraucherschutz zu tun, sondern grenzt eher an Repressionen gegenüber Rauchern. In einer Bürgergesellschaft brauchen wir nicht mehr Gesetze, die zwangläufig dann auch noch mehr staatliche Kontrollen nach sich ziehen. Wir brauchen vielmehr gegenseitige Rücksichtnahme nach individuellem Ermessen und der jeweiligen Situation. Wollen wir unsere internationalen Gäste wirklich belehren? Wollen wir sie zu uns nach Hause einladen, um sie darüber aufzuklären, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist? Dies sollte jedem Land selbst überlassen bleiben. Die FDP-Bundestagsfraktion begrüßt die freiwilligen Aktionen von Restaurants, Fluggesellschaften oder öffentlichen Einrichtungen, die Bedürfnisse der Nichtraucher stärker zu schützen, lehnt aber staatliche Verbote ab. Wir sind seit Jahren auf einem guten freiwilligen Weg, den Tabakkonsum zu senken, der nicht durch eine repressive Politik ersetzt werden sollte.