Die Welt zu Gast in Junkersdorf
15.02.2009 Meldung FDP-Bundestagsfraktion
Zu erwartende Veränderungen in der amerikanischen Politik unter Präsident Obama in der Diskussion
Dr. Werner Hoyer hatte eingeladen und viele Einwohner aus dem Kölner Westen und darüber hinaus folgten. Gut hundert interessierte Bürgerinnen und Bürger fanden sich am Mittwochabend im Junkersdorfer Kastanienhof ein, wo der Kölner Bundestagsabgeordnete (FDP) mit seinen Gästen die zu erwartenden Veränderungen in der amerikanischen Politik unter Präsident Obama diskutieren wollte.
„Präsident Obama traut sich, nach Jahren falscher Prioritätensetzung durch die Bush/Cheney-Regierung, das Augenmerk wieder auf die wahren Werte amerikanischer und westlicher Demokratien zu lenken“, so Hoyer. Die Rückbesinnung auf Rechtsstaatlichkeit, internationaler Vertrauensbildung und Respekt vor den Erkenntnissen der Naturwissenschaft sei nach acht Jahren neokonservativer Regierungsverantwortung, die von Foltervorwürfen, Unilateralismus und Kreationismus geprägt waren, mehr als ein Schritt in die richtige Richtung.
Prof. Dr. Jäger, Politikwissenschaftler an der Universität zu Köln, beanstandete hingegen, dass viele Initiativen Obamas lediglich symbolischen Wert hätten. Dem entgegnete Hoyer, dass es gerade zu Beginn jeder Administration vor allem auf die Weichenstellungen ankäme, die dann später in konkreten Ergebnissen mündeten. „Hier müssen Deutschland und Europa klar formulieren, was sie von Amerika für konkrete Schritte erwarten“, erklärte der FDP-Fraktionsvize. „Obama gibt uns hierzu die Gelegenheit, wir müssten sie nur ergreifen. Hier tut die Bundesregierung zu wenig.“
Fred B. Irwin, Präsident der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham), sowie der für den erkrankten US-Botschafter John M. Koenig kurzfristig eingesprungene amerikanische Generalkonsul für NRW, Matthew G. Boyse, gewährten unterhaltsame wie spannende Einblicke in die amerikanische Sicht der Dinge. Insbesondere Irwin, hauptberuflich Vorstand von Citigroup Global Markets Deutschland in Frankfurt, fesselte die Zuhörer mit seinen sehr persönlich gehaltenen Erfahrungen während der globalen Finanzkrise. Hier müsse insbesondere bei den amerikanischen Sparern ein Umdenken einsetzen. „Dies hat Obama bereits in seiner Antrittsrede angemahnt“, warf Hoyer ein. Es sei also keineswegs so, als würde Obama nicht an die Substanz eines jeden Amerikaners gehen, so der außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.
Als der Abend gegen 22.00 Uhr ausklang, waren sich viele der Besucherinnen und Besucher einig, dass die Zusammensetzung des Podiums mit einem deutschen Wissenschaftler, einem erfahrenen Außenpolitiker sowie Vertretern der amerikanischen Regierung bzw. Wirtschaft dafür gesorgt hatte, viele verschiedene Facetten der transatlantischen Beziehungen zu beleuchten.
Auch Moderator Dieter Jepsen-Föge, langjähriger Chefredakteur des Deutschlandfunks, meinte im Nachhinein, dass er lange nicht mehr eine so fundierte Diskussion geleitet hätte. „Ich freue mich zu hören, dass es meinen Gästen anscheinend gefallen hat“, zeigte sich Hoyer zufrieden. „Ich möchte dafür Sorge tragen, dass auch die Kölner Bürgerinnen und Bürger an meiner Arbeit im Deutschen Bundestag teilhaben können. Da dies heute hervorragend funktioniert hat, werde ich auch zukünftig zu weiteren Veranstaltungen einladen.“