Mittelmeerunion mit Leben füllen
14.05.2009 Meldung FDP-Bundestagsfraktion
Empfang für ägyptischen Handels- und Industrieminister
Als Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik hatte Dr. Werner Hoyer die Ehre, den ägyptischen Handels- und Industrieminister Rachid Mohamed Rachid zu empfangen. Der ehemalige Geschäftsmann, der von Staatspräsident Mubarak als erster Manager überhaupt in der Geschichte Ägyptens an den Kabinettstisch berufen wurde, befindet sich zurzeit auf Staatsbesuch in Deutschland.
In einem Vier-Augen-Gespräch sowie in einem daran anschließenden Vortrag des Ministers wurden die Fortschritte bei der Umsetzung der Mittelmeerunion, die die Europäische Union gemeinsam mit den südlichen Anrainerstaaten der Region im Juli 2008 gegründet hatte, erörtert. Rachid erklärte, die Union sei ein leistungsfähiges Werkzeug, um sich die Vorteile der Nachbarschaft beider Regionen zu nutze zu machen.
"Momentan profitieren weder die EU noch die Staaten der südlichen Mittelmeerregion genug von ihrer Nachbarschaft", führte der Minister aus. "Die Mittelmeerunion eröffnet uns die Möglichkeit, gemeinsam Projekte von beiderseitigem Nutzen ins Leben zu rufen." Insbesondere die Erzeugung von Solarenenergie aus den nordafrikanischen Wüstenregionen sowie deren Export nach Europa werden derzeit sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik diskutiert.
"Die Erklärungen von Minister Rachid haben mich hoffnungsvoll gestimmt", erklärte Hoyer anschließend. "Es ist gut zu sehen, dass ein Land wie Ägypten, das ein politisches Schwergewicht im Nahen Osten ist, sich in diesem Maße für die aus dem Barcelona-Prozess hervorgegangene MIttelmeerunion engagiert. Gerade jetzt ist es wichtig, gemeinsam innovative Projekte zu entwickeln, die dem Hightechstandort Deutschland und somit unserer Wirtschaft förderlich sind. Die Mittelmeerunion kann dafür eine gute Plattform bieten. Leider zeigt die Bundesregierung nicht das hierfür nötige Engagement."