Hoyer: Taktik der Hardliner im Iran geht nicht auf

26.06.2009 Meldung FDP-Bundestagsfraktion

Dr. Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investmentbank

Zur Lage im Iran erklärt der stellvertretende Vorsitzende und außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Dr. Werner Hoyer:

Die Taktik der Hardliner in Teheran, wie üblich den Westen als Drahtzieher der Proteste zu beschimpfen und die Demonstrationen ins Leere laufen zu lassen, geht diesmal nicht auf. Weder das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte, noch der Versuch, mit kleineren Zugeständnissen die Demonstranten zu beruhigen, werden verhindern können, dass sich die Proteste dieser Tage tief in das kollektive Gedächtnis des Iran eingraben.

Den Krieg der Bilder und Nachrichten kann das Regime in Teheran nicht gewinnen - nicht durch die Behinderung und Ausweisung von Journalisten und auch nicht durch Massenverhaftungen. Die Hardliner in Teheran werden die letzten Tage nicht mehr vergessen machen können und im Iran wird allein schon deshalb nichts mehr so sein wie vor den zurückliegenden Präsidentschaftswahlen. Die hunderttausende Demonstranten, die auf jede Repressalie mit noch mehr Entschlossenheit antworten, zeigen der Welt ein Bild des Iran, das unseren allergrößten Respekt verdient. 

Im Iran erhebt sich eine junge, moderne, gut ausgebildete und westlich orientierte Generation, die sich von der eigenen Regierung ihrer Zukunftschancen beraubt sieht. Der Westen ist gut beraten, der Führung in Teheran in diesen Tagen nicht die Möglichkeit zu geben, sich mehr an westlichen Feindbildern abarbeiten zu können als mit der ganz eigenen Opposition im Land auseinanderzusetzen. 

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Werner Hoyer

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