Aufwertung der Veedel in der Innenstadt zu Stadtteilen

13.10.2011 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Aus Alt- und Neustadt-Nord und -Süd werden z.B. Eigelstein, Severins- und Belgisches Viertel sowie Südstadt

Die FDP-Fraktion hat folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Rates am 13.10.2011 setzen lassen, der zur Prüfung an die Verwaltung verwiesen wurde.


Beschlussvorschlag

Mit Wirkung vom 01.01.2012 erhält § 1 (Stadtgebiet und Stadtbezirke) Absatz 2, Satz 2 der Hauptsatzung der Stadt Köln vom 10.02.2009 folgende Fassung.

Stadtbezirk 1 (Innenstadt)
Agnesviertel, Altstadt (Altstadt, Kapitolsviertel), Apostelnviertel, Belgisches Viertel (Belgisches Viertel, Stadtgarten), Eigelstein, Gereonsviertel (Andreasviertel, Friesenviertel, Gereonsviertel), Griechenmarktviertel, Kunibertsviertel, Mauritiusviertel, Mediapark, Opernviertel, Pantaleonsviertel, Rathenauviertel, Rheinauhafen, Severinsviertel, Südstadt (Südstadt, Volksgarten), Ursulaviertel, Waidmarktviertel

Die in § 1 Absatz 1 genannte Karte wird gemäß dem Abschnitt ‚Abgrenzung’ dieses Beschlusses geändert.


Begründung

Während in den Außenbezirken der Stadt Köln die einzelnen Veedel auch die verwaltungsrechtlichen Stadtteile bilden, ist der linksrheinische Teil des Stadtbezirkes Innenstadt in reine Verwaltungseinheiten eingeteilt. So hat z.B. der Stadtbezirk Porz 16 Stadtteile, so dass jede dörfliche Struktur bis zum kleinsten Kölner Stadtteil Köln-Porz-Libur einen Stadtteil im Sinne der Hauptsatzung bildet. 

Auch im Stadtbezirk Innenstadt gibt es entsprechende Strukturen, die im Verwaltungshandeln z.B. im Entwicklungskonzept Innenstadt, im städtischen Stadtplan oder beim Bewohnerparken eine Rolle spielen. Begriffe wie Eigelstein, Griechenmarkt, Belgisches Viertel oder Südstadt sind in der Bevölkerung wesentlich stärker verankert als die formalen Bezeichnung der Stadtteile Altstadt-Nord, Altstadt-Süd, Neustadt-Nord und Neustadt-Süd. So sollen z.B. die Bewohnerinnen und Bewohner des Kunibertsviertels künftig die gleiche Möglichkeit haben wie die Bewohnerinnen und Bewohner von Köln-Porz-Libur, ihren konkreten Wohnort auf dem Personalausweis eingetragen zu bekommen.

In diesem Sinne ist unsere Initiative ein Beitrag für realitätsnäheres und bürgerfreundlicheres Handeln der Verwaltung im linksrheinischen Teil des Stadtbezirkes Innenstadt. Wir bitten dementsprechend um Zustimmung.


Beratungsfolge

Bereits zur Sitzung des Rates am 10.02.2009 hatte die FDP-Fraktion einen entsprechenden Prüfantrag eingebracht. Der Beschlussvorschlag lautete:

„Die Verwaltung wird beauftragt, dem Rat und der Bezirksvertretung Innenstadt bis zur Neukonstituierung dieser Gremien im Herbst 2009 einen Vorschlag zu unterbreiten, wie die vier linksrheinischen Stadtteile im Stadtbezirk Innenstadt (Altstadt-Nord, Altstadt-Süd, Neustadt-Nord, Neustadt-Süd) kleinräumiger im Sinne der Veedelsgrenzen in mehr Stadtteile eingeteilt werden können. Durch eine entsprechende Änderung der Hauptsatzung sollen im Anschluss die bisherigen vier linksrheinischen Stadtteile im Stadtbezirk Innenstadt durch diese kleinräumigere Stadtteileinteilung abgelöst werden.“

Als besonderes Zeichen der politischen Wertschätzung wurde der Antrag vom Rat einstimmig ohne Enthaltungen in die Bezirksvertretung Innenstadt verwiesen.

Leider konnte sich die Bezirksvertretung in ihrer Sitzung am 30.04.2009 nicht zu einer Beschlussfassung durchringen. Stattdessen wurde lediglich gegen die Stimmen der Fraktionen von SPD und FDP/KBB folgender Beschluss gefasst:

„Unter Maßgabe der Reduzierung auf gewachsene Viertelsnamen soll als erster Schritt geprüft werden, welche Auswirkungen auf das Verwaltungshandeln zu erwarten sind.“

Für die Sitzung des Hauptausschusses am 10.08.2009 wurde der Beschlussvorschlag aus der Ratssitzung vom 10.02.2009 erneut von der FDP-Fraktion eingebracht. In der Niederschrift heißt es:

„Herr Sterck erläutert den Antrag und weist darauf hin, dass damit einem Wunsch in der Bevölkerung entsprochen werden soll. Nachdem die übrigen Mitglieder des Hauptausschusses einvernehmlich der Auffassung sind, dass zunächst der in der Bezirksvertretung Innenstadt zu diesem Thema beschlossene Prüfauftrag abgearbeitet werden sollte, wird wie folgt beschlossen. Mehrheitlich – gegen die Stimme von Herrn Sterck (FDP) sowie bei Enthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen – abgelehnt.“

Die Bezirksvertretung Innenstadt beschäftigte sich dann in der Sitzung vom 03.09.2009 unter dem TOP 10.5 ‚Halbjahresbericht für das 1. Halbjahr 2009’ erneut mit der Frage. In der Niederschrift wurde festgestellt:

„Ein dem ursprünglichen Beschlusstext entsprechender Antrag der FDP-Fraktion wurde im Hauptausschuss am 10.08.2009 mehrheitlich abgelehnt. Insofern wird der Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt vom 30.04.2009 nicht weiter verfolgt.“

Der Beratungslauf und die ungewöhnliche Kausalfolge (der Hauptausschuss beschließt nicht, weil die von der Bezirksvertretung beauftragte Prüfung noch nicht abgeschlossen ist, und die Prüfung wird nicht durchgeführt, weil der Hauptausschuss nicht beschlossen hat) mag insbesondere durch die damals kurz bevorstehende KölnWahl geprägt gewesen sein. 

Da das Problem der unpassenden Stadtteilnahmen in der linksrheinischen Innenstadt fortbesteht und die nächste Wahl in weiter Ferne liegt, unternimmt die FDP-Fraktion mit dieser Initiative einen neuerlichen Vorstoß einer bürgerfreundlicheren und realistischeren Einteilung. Dabei wurde die Prüfung, welche Stadtteile hier vorzusehen sind, inzwischen durchgeführt und daher nun ein konkreter Vorschlag für die Änderung der Hauptsatzung vorgelegt.


Grundlagen

Es wurde eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Dr. Michael Euler-Schmidt vom Kölnischen Stadtmuseum und unter Beratung von Dr. Marion Grams-Thieme vom Stadtkonservator gebildet, die einen konkreten Vorschlag für die Neueinteilung der linksrheinischen Innenstadt in kleinräumigere Stadtteile erarbeitete.

Dabei standen drei Fragen im Vordergrund:
- Welche Viertelbezeichnungen sind bei der Bevölkerung gebräuchlich?
- Wie sind diese Viertel verortet und gegenüber den Nachbarvierteln abgegrenzt?
- Welche Viertel sollen unter einen Oberbegriff zusammengeführt werden?

Für die Beantwortung dieser Fragen wurden zahlreiche Grundlagen herangezogen, die im Folgenden dargestellt werden.

1. Stadterweiterungen: 
Es war Ziel, möglichst sowohl die Abgrenzung der römischen Stadt (ergänzt um die Stadterweiterung zwischen römischer Hafenmauer und Rhein aus dem Jahre 956) als auch der mittelalterlichen Stadt im neuen Stadtplan ablesbar zu machen. So stand von Anfang an fest, dass Stadtteile nicht die Grenze zwischen Alt- und Neustadt überschreiten sollten.

2. Entwicklungskonzept Innenstadt:
Das vom Rat 1989 beschlossene Entwicklungskonzept Innenstadt weist auf Seite 28/29 Wohnbereiche und auf Seite 40 und Karte C2 Bürobereiche aus, die eine weitere, aber leider nur sehr grobe Basis für die Einteilung gewesen sind.

3. Innenstadtviertel laut Stadtverwaltung: 
Dieser Plan teilt die linksrheinische Innenstadt in 31 Viertel auf. Diese Zahl erschien der Arbeitsgruppe für die Erhebung in den Status von Stadtteilen für zu viel. Außerdem werden hier Viertel bezeichnet, deren gelebte Existenz bei der Bevölkerung bestritten werden muss.

4. Bewohnerparkgebiete:
Die Parkplakette an der Windschutzscheibe ist für viele Kölnerinnen und Kölner neben dem Eintrag im Personalausweis ein wichtiges Indiz dafür, in welchem Viertel sie wohnen. Die Stadtverwaltung hat in der linksrheinischen Innenstadt 17 entsprechende Zonen ausgewiesen. Deren Benennung und Abgrenzung sind sehr stark in die vorliegenden Überlegungen eingeflossen.

5. Einwohnerbefragung:
Zwischen dem 10.07. und dem 07.08.2009 hat die FDP-Fraktion eine Einwohnerbefragung durchgeführt, bei der angegeben werden konnte, welchem Viertel man die eigene Straße zuordnen würde. 236 Kölnerinnen und Kölner beteiligten sich. Lediglich sechs stimmten für die bisherigen Bezeichnungen Altstadt- und Neustadt-Nord und -Süd. Es wurden neue Vorschläge wie z.B. Friesenviertel oder Kwartier Latäng gemacht. Aber vorgegebene Namen wie Grüngürtel, Cäcilien-, Martins-, Neumarkt- oder Stadtgartenviertel fanden gar keinen Zuspruch.

Darüber hinaus gab es weitere Grundlagen für die Einteilung der linksrheinischen Innenstadt wie die Polizeibezirke auf einer Karte aus dem Grevens Adressbuch von 1897, die aktuellen Postleitzahlen oder die Seelsorgebereiche der Katholischen Kirche bzw. die Kirchen der Evangelischen Gemeinde Köln. Diese Einteilungen ergaben sich jedoch für die aktuelle Fragestellung als weniger aussagekräftig.


Herleitung

Jede Viertelsbezeichnung und -abgrenzung wurde nach der oben wiedergegebenen Fragestellung auf ihre Relevanz und Nachvollziehbarkeit hin untersucht. Dabei wurden folgende Fragen bewertet:

1. Existieren eigene Viertel wie z.B. „Colonius“ oder „Aachener Weiher“?

2. Sind Bezeichnungen wie z.B. „Gerichts-Viertel“ oder „Villen-Viertel“ für den Bereich zwischen Riehler Straße und Rhein oder „Komponisten-“ bzw. „Künstlerviertel“ für den Bereich zwischen Aachener Straße und Rathenauplatz gebräuchlich?

3. Sind Namen wie Georgs- oder Waidmarktviertel bzw. Martinsviertel oder Altstadt gebräuchlicher oder angemessener?

4. Sind Stadtteilnamen wie „City“ oder „Kwartier Latäng“ angemessen?

5. Haben Viertel wie das Stadtgarten- oder das Kapitolsviertel die „Kraft“ für einen eigenen Stadtteil?

Um letztere Frage befriedigend aufzulösen und einerseits nicht zu viele Stadtteile vorzuschlagen, aber andererseits nicht wichtige Viertel „unter den Tisch fallen zu lassen“, was sich beides nachteilig auf die Durchsetzbarkeit und Akzeptanz der Einteilung auswirken würde, wurde auf das der Hauptsatzung bekannte Instrument des „Wohnplatzes“ zurückgegriffen.

Für vier der neuen Kölner Stadtbezirke nennt die Hauptsatzung mehrere so genannte „Wohnplätze“, die zu einem Stadtteil zusammengefasst werden. So sind im Stadtbezirk Chorweiler die Rheindörfer Feldkassel, Kasselberg, Langel und Rheinkassel gemeinsam mit Merkenich zu einem Stadtteil Merkenich zusammengefasst. Dieses Instrument soll auch bei der Neueinteilung der Stadtteile in der linksrheinischen Innenstadt Anwendung finden.

Der städtische Plan ‚Innenstadtviertel’ sieht für den Stadtteil Deutz eine Aufteilung in sieben Viertel vor. Dieses Vorgehen wird im vorliegenden Vorschlag nicht übernommen, da Deutz von den Bewohnerinnen und Bewohnern als zusammenhängender und gewachsener Stadtteil wahrgenommen wird.

Dadurch wird die Zahl der zusätzlichen Stadtteile in der linksrheinischen Innenstadt auf 14 (18 neue Stadtteile abzüglich der bestehenden vier) begrenzt. Die Stadt Köln hat nach dieser Neueinteilung 100 statt bisher 86 Stadtteile.


Abgrenzung und Benennung

Die Ergebnisse des im Punkt „Herleitung“ geschilderten Abwägungsprozesses sind im folgenden Vorschlag für eine Einteilung in Stadtteile und „Wohnplätze“ eingeflossen.

Bei den Abgrenzungen werden die äußeren Abgrenzungen der Stadtteile im Uhrzeigersinn angegeben. Abschließend folgen mögliche interne Abgrenzungen von „Wohnplätzen“. 

Wenn nicht anders angegeben, gelten immer die Mitte der Straße, Gleistrasse bzw. des Rheins als Grenze.

Stadtteil („Wohnplätze“), Abgrenzung, Benennung

Agnesviertel
Grenze des Stadtbezirks, Rhein, Theodor-Heuss-Ring, Ebertplatz, Hansaring, südwestlich am DB-Betriebswerk vorbeiführendes Gleis
Auf eine Unterteilung des Agnesviertels in ein Gerichts- oder Villenviertel, wie es die Stadtverwaltung in ihrem Innenstadtviertelplan macht, wurde verzichtet.

Altstadt (Altstadt, Kapitolsviertel)
Trankgasse, Rhein, Filzengraben, Mühlenbach, Hohe Pforte, Hohe Straße, Wallrafplatz, Unter Fettenhennen, Westseite Kardinal-Höffner-Platz
Nördlich der Pipin- und Augustinerstraße sowie Deutzer Brücke ist die Altstadt. Südlich der Pipin- und Augustinerstraße sowie Deutzer Brücke ist das Kapitolsviertel.
Der Begriff Altstadt wurde als der gebräuchlichere der Bezeichnung Martinsviertel vorgezogen. Dem sehr kleinen Kapitolsviertel wurde der Status eines „Wohnplatzes“ zugeordnet. In der vorgeschlagenen Abgrenzung bildet die Altstadt den östlichen von insgesamt drei Stadtteilen, die mit dem Opern- und dem Griechenmarktviertel die römische Stadt inklusive der Stadterweiterung aus dem Jahre 956 abbilden.

Apostelnviertel
Magnus-, St.-Apern-, Gertrudenstraße, Westseite Neumarkt, Hahnen-, Pilgrimstraße, Ringe
Das Apostelnviertel wird südlich der Magnusstraße, westlich der römischen Stadtmauer, innerhalb der Ringe und nördlich des Straßenzuges Pilgrim-/Hahnenstraße verortet, so dass der Block südlich des Hahnentores noch dazu gehört.

Belgisches Viertel (Belgisches Viertel, Stadtgarten)
Subbelrather-, Gladbacher Straße, Ringe, Lindenstraße, Grenze des Stadtbezirks
Südlich der Venloer Straße ist das Belgische Viertel. Nördlich der Venloer Straße ist das Viertel Stadtgarten.
Die Brüsseler Straße bestimmt die Nord-Süd-Ausdehnung des Belgischen Viertels. So dass es im Süden bis zur Lindenstraße reicht. Beim städtischen Bewohnerparken verläuft die Grenze zum Rathenauviertel bereits entlang der Aachener Straße. Das Viertel Stadtgarten wird dem Belgischen Viertel als „Wohnplatz“ zugeordnet. 

Eigelstein
Ebertplatz, Turiner Straße, Bahntrasse, Hansaring
Das Bewohnerparkgebiet Eigelstein umfasst auch das Ursulaviertel und geht südwestlich der Bahntrasse bis zur Maybachstraße. Der vorliegende Vorschlag beschränkt sich auf das Kerngebiet und gesteht dem Ursulaviertel einen eigenen Stadtteil zu.

Gereonsviertel (Andreasviertel, Friesenviertel, Gereonsviertel)
Am Kümpchenshof, Kyoto-, Victoria-, Ursulastraße, Bahntrasse, Trankgasse, östliche Komödienstraße, westliche Burgmauer, westliche Zeughausstraße, Magnusstraße, Ringe
Östlich der Tunisstraße ist das Andreasviertel. Südlich Im Klapperhof, nordöstlich der Grundstücksgrenzen Norbertstraße 2-20/Friesenstraße 2 ist das Friesenviertel. Nördlich Im Klapperhof, östlich Norbertstraße, nördlich Friesenstraße ist das Gereonsviertel.
Der städtische Plan ‚Innenstadtviertel’ rechnet den Breslauer Platz und das Gebiet östlich des Straßenzuges Mohrenstraße/Klingelpütz dem Andreasviertel zu, der Bereich südlich der Adolf-Fischer-Straße inklusive der Verlängerung in den Klingelpützpark wird dem Gereonsviertel zugeschlagen. Das Bewohnerparkgebiet Gereon schließt das Andreasviertel inklusive Breslauer Platz mit ein. Beim vorliegenden Vorschlag wird die trennende Wirkung des Straßenzuges Am Kümpchenshof/Kyoto¬straße und des Hauptbahnhofes als Abgrenzung anerkannt. Gebäude wie die Industrie und Handelskammer werden eher im Gereons-, denn im Andreasviertel gesehen. Dem kleinen Andreasviertel wird der Status eines „Wohnplatzes“ zugedacht. Der gebräuchliche Begriff Friesenviertel taucht in den städtischen Einteilungen nicht auf. Trotzdem wird ihm im vorliegenden Vorschlag ein Gebiet südlich Im Klapperhof als “Wohnplatz“ im Stadtteil Gereonsviertel zugedacht.

Griechenmarktviertel
Südseite Neumarkt, Cäcilienstraße, Hohe Straße, Hohe Pforte, Bäche, südlich Griechenpforte 46, östlich Grundstücke Mauritiussteinweg, zwischen Alexianerstraße 33 und 35, östlich Grundstücke Reinoldstraße, Westseite Clemensstraße, Im Laach
Der südwestliche Quadrant des römischen Kölns bildet ein sehr homogenes Viertel und wird mit Griechenmarktviertel bezeichnet. Die Straßen Griechenpforte, Kleiner und Großer Griechenmarkt sind hier prägend. Da der Große Griechenmarkt die Nord-Süd-Fahrt „überspringt“, wird die östliche Grenze mit dem Straßenzug Hohe Straße/Hohe Pforte gewählt. Der Verlauf der römischen Stadtmauer ist als Westgrenze noch heute schön nachzuvollziehen.

Kunibertsviertel
Theodor-Heuss-Ring, Rhein, Trankgasse, Bahntrasse, Turiner Straße
Entgegen des städtischen Plans ‚Innenstadtviertel’ und der Bewohnerparkzonenbereiche wird – den örtlichen Realitäten folgend – der Breslauer Platz dem Kunibertsviertel zugeschlagen.

Mauritiusviertel
Hahnenstraße, Im Laach, Westseite Clemensstraße, westlich Grundstücke Reinoldstraße, zwischen Alexianerstraße 33 und 35, östlich Grundstücke Mauritiussteinweg, Westseite Griechenpforte, Neue Weyerstraße, Barbarossaplatz, Ringe
Der Bereich südlich des Straßenzuges Pilgrim-/
Hahnenstraße, westlich der Römerstadt, nördlich der Neuen Weyerstraße und innerhalb der Ringe wird wie im städtischen Plan ‚Innenstadtviertel’ als Stadtteil Mauritiusviertel ausgewiesen. Der Verlauf der römischen Stadtmauer ist als Ostgrenze noch heute schön nachzuvollziehen.

Mediapark
Südwestlich am DB-Betriebswerk vorbeiführendes Gleis, Ringe, Gladbacher-, Subbelrather Straße, Grenze des Stadtbezirks
Der Bürgervorschlag, diesen Bereich Reissdorf-Viertel zu nennen, ist nicht nachvollziehbar und wird verworfen. Das städtebauliche Projekt Mediapark der 1990er Jahre prägt den Bereich bis zum Hansaring und zur Gladbacher Straße und wird daher künftig als Stadtteil Mediapark bezeichnet.

Opernviertel
Westliche Zeughausstraße, westliche Burgmauer, östliche Komödienstraße, westlich Kardinal-Höffner-Platz, Unter Fettenhennen, Wallrafplatz, Hohe-, Cäcilienstraße, Südseite Neumarkt, Westseite Neumarkt, Gertruden-, St.-Apern-Straße
Bemerkenswerterweise findet sich genau im Zentrum der Innenstadt der Bereich mit der schwächsten Identitätsausprägung. In Folge wenig urbaner Entscheidungen beim Wiederaufbau nach dem Krieg hat sich für diesen nur wenig bewohnten Bereich keine prägende Bezeichnung im Volksmund gebildet. Die städtischen Benennungen mit ‚Neumarkt-Viertel’, ‚Nördlich Neumarkt’ oder ‚City’ überzeugen wenig. Hier kann anders als in allen anderen Vierteln nicht auf Vertrautem aufgebaut werden, sondern die vorgeschlagene Bezeichnung versucht selbst einen Beitrag zu einer zukünftigen Identitätsbildung zu leisten. Den Anker dafür soll das große Sanierungsprojekt der Bühnen bieten, dass ja schon unter der Bezeichnung Opernquartier geführt wird und sicher das Potential hat, über die eigentlichen Planungsgrenzen hinaus identitätsstiftend zu wirken. Gleichzeitig bildet dieses Viertel in den vorgeschlagenen Grenzen den nord-westlichen Teil der römischen Stadt ab. Der das Quartier derzeit zerschneidenden Nord-Süd-Fahrt soll bei der Abgrenzung zu Nachbarvierteln nicht auch noch die Bedeutung einer Stadtteilgrenze zukommen, so dass das Viertel bis zur Hohe Straße gesehen wird.

Pantaleonsviertel
Perlengraben, Tel-Aviv-Straße, Ulrichgasse, Ringe, Neue Weyerstraße, Rothgerberbach
Auch das Pantaleonsviertel bildet ein homogenes Quartier umspült von großen Verkehrsachsen. Im Gegensatz zum Bewohnerparkgebiet und dem Innenstadtviertelplan wird der Bereich nördlich des Perlengrabens dem Waidmarktviertel zugeschlagen, um die südliche Stadterweiterung aus dem Jahre 1106 zu dokumentieren.

Rathenauviertel
Hohenstaufenring, Barbarossaplatz, Pfälzer-, Trierer-, Luxemburger Straße, Grenze Stadtbezirk, Lindenstraße
Das Bewohnerparkgebiet Rathenauviertel geht bis zur Aachener Straße. Doch durch die südliche Ausdehnung der Brüsseler Straße bis zur Lindenstraße wird im vorliegenden Vorschlag hier die Begrenzung gesehen. Die im städtischen Plan ‚Innenstadtviertel’ abgetrennten Bereiche Komponisten- (laut Bürgervorschlag Künstler-), Studenten- oder Südbahnhofsviertel entfalten nicht die „Kraft“ wie der für diesen Bereich prägende Rathenauplatz. Der Bürgervorschlag, das Viertel Kwartier Latäng zu nennen, ist sicher witzig, aber schlussendlich nicht angemessen.

Rheinauhafen
Rhein, Grenze Stadtbezirk, Rheinuferstraße, Verlängerung Filzengraben
Der Rheinauhafen ist das erfolgreichste Städtebauprojekt in der Innenstadt seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Bewohner und Gewerbetreibenden bezeichnen ihren Wohnort bzw. ihre Wirkungsstätte als Rheinauhafen und nicht als Severinsviertel oder Südstadt. Dem soll – entsprechend dem städtischen Plan ‚Innenstadtviertel’ – mit einer eigenen Stadtteilbezeichnung Rechnung getragen werden.

Severinsviertel
Rheinuferstraße, Ringe, Ulrichgasse, Tel-Aviv-Straße, Perlengraben, Severinsbrücke
Sicher ist der Begriff Südstadt auch hier gelegentlich gebräuchlich. Aber um die klare Trennung zwischen Alt- und Neustadt deutlich zu machen, wurde darauf verzichtet, das Severinsviertel mit der Südstadt unter einem Stadtteildach zu vereinen. Die Abgrenzung deckt sich dabei mir dem städtischen Plan ‚Innenstadtviertel’ und dem Bewohnerparkgebiet.

Südstadt (Südstadt, Volksgarten)
Ringe, Rheinuferstraße, Grenze des Stadtbezirks, Luxemburger-, Trierer-, Pfälzer Straße
Östlich der Vorgebirgstraße ist die Südstadt. Westlich der Vorgebirgstraße ist das Viertel Volksgarten.
Die Abgrenzung deckt sich mit dem städtischen Innenstadtviertelplan und dem Bewohnerparkgebiet. Lediglich auf eine getrennte Ausweisung eines Gewerbegebietes Südstadt entlang des Bonner Walls wurde verzichtet. Das Viertel Volksgarten wird ein „Wohnplatz“ der Südstadt, womit auch Rechnung getragen wird, dass der Begriff Südstadt bei der Bürgerbefragung in diesem Bereich mehr Stimmen bekommen hat als der Name Volksgarten.

Ursulaviertel
Gleistrasse, Ursula-, Victoria-, Kyotostraße, Am Kümpchenshof, Hansaring
Während das Ursulaviertel beim Bewohnerparkgebiet dem Eigelstein zugeschlagen wird und der Bereich südwestlich der Adolf-Fischer-Straße im Innenstadtviertelplan dem Gereonsviertel, weist der vorliegende Vorschlag einen gesonderten Stadtteil Ursulaviertel aus.

Waidmarktviertel
Rheinuferstraße, Severinsbrücke, Perlengraben, Bäche, Filzengraben
Das Viertel ist durch die südliche Stadterweiterung des Jahres 1106 begrenzt. In der Abwägung der Benennung zwischen Georgs- und Waidmarktvietel wurde – auch wegen der aktuellen Entwicklung – dem Waidmarktviertel der Vorzug gegeben.

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