Wolf: "Auto bleibt Verkehrsträger Nr.1!"
02.10.2001 Reden FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Grußwort von Bürgermeister Manfred Wolf anlässlich der Generalversammlung der Alliance Internationale de Tourisme (AIT) und der Fédération Internationale de l´Automobile (FIA) am 2. Oktober 2001 im Römisch-Germanischen Museum (deutsche Übersetzung der in englischer Sprache gehaltenen Rede): Sehr geehrte Damen und Herren, im Laufe seiner 2000-jährigen Geschichte sind viele Reisende hier nach Köln gekommen. Der italienische Dichter Francesco Petrarca beschreibt seine Ankunft im 14. Jahrhundert hier am Rhein so: „Nachdem ich Aachen verlassen hatte, nahm mich Agrippina Colonia auf, das am linken Rheinufer liegt. Dieser Ort ist durch seine Lage, durch seinen Strom und durch seine Bevölkerung berühmt. Man ist erstaunt, in diesem Barbarenland eine derartig feine städtische Bildung anzutreffen. Welch ein Stadtbild, welche Würde bei den Männern, welche Anmut bei den Frauen!“ Vielleicht ist es Ihnen ja ähnlich ergangen, als Sie das erste Mal unsere Stadt betreten haben. Stellvertretend für Oberbürgermeister Fritz Schramma, der heute leider verhindert ist, übermittle ich Ihnen die besten Grüße von Rat und Verwaltung der Stadt Köln. Ich freue mich sehr, dass der ADAC Ihre diesjährige Generalversammlung ausrichtet und natürlich freue ich mich noch mehr, dass sie hier in Köln stattfindet. Seien Sie herzlich willkommen in Köln und hier im Römisch Germanischen Museum. Meine Damen und Herren, es ist für uns heute eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns häufig über weite Strecken bewegen – aus privaten oder aus beruflichen Gründen. Mobilität ist ein sehr wichtiger Bestandteil des heutigen Lebens! Meine Damen und Herren, eine Gesellschaft, die mobil sein und nicht im Dauerstau stehen will, braucht neue Wege in der Verkehrspolitik! Der Umfang und die Auswirkungen des Verkehrs haben heute bisweilen das verträgliche Maß überschritten. Das spüren wir alle sehr unmittelbar, nicht zuletzt wenn die Länge der Verkehrsmeldungen im Radio länger dauern, als die Nachrichten. Meine Damen und Herren, die Sicherung der Mobilität, und dass wissen wir alle, ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart. Sie wird ganz wesentlich über die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Landes im 21. Jahrhundert entscheiden. Selbstverständlich ist das Auto in unserer modernen Gesellschaft einer der wichtigsten Träger des technischen Fortschritts und weiter Bereiche unserer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung. Das Auto wird damit auch in Zukunft unverzichtbarer Bestandteil unseres Verkehrssystems sein, es bleibt Verkehrsmittel Nr. 1! Meine Damen und Herren, wie kaum eine andere Stadt auf der Welt ist Köln mit der Geschichte des Automobils und des Fahrzeugbaus verbunden. Der Viertaktmotor wurde 1861 von Nicolaus August Otto erfunden und 1876 im rechtsrheinischen Deutz das erste mal gebaut. Diese Erfindung machte den Bau von Automobilien überhaupt erst möglich. Ohne Übertreibung darf ich deshalb feststellen, dass mit dieser Entwicklung sozusagen von Köln aus die Motorisierung der Welt begann. Wir werden diese bahnbrechende Erfindung am 20. November in Kölns „guter Stube“, dem Gürzenich feiern und haben, zusammen mit den Kölner Unternehmen, einen hochkarätig besetzten internationalen Fachkongress organisiert. Er wird sich mit dem Thema “Das Automobil im 21. Jahrhundert – Visionen 125 Jahre nach der Erfindung des Ottomotors” befassen. Meine Damen und Herren, der ADAC ist nicht nur der größte Automobilclub Deutschlands, sondern auch Europas und er spielt eine ganz besondere Rolle für die Fortentwicklung der Mobilität. Deshalb begrüße ich es ausdrücklich, dass sich der ADAC, über die Grenzen Deutschlands hinaus, immer mehr auch europäischen Fragen widmet und so zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beiträgt. In der Alliance Internationale de Tourisme (AIT) und der Fédération Internationale de Tourisme (FIA) sind insgesamt über 300 Mitgliedsorganisationen vereinigt. Beide Organisationen wirken kompetent und vielschichtig bei den unterschiedlichsten Themen zusammen - von der Verkehrssicherheit bis zur Formel 1. Ich wünsche Ihnen jetzt schon ein gutes Gelingen, für das Bestreben, die bereits bestehenden Zusammenarbeit zu einem Zusammenschluss werden zu lassen und so Synergieeffekte zu nutzen. Meine Damen und Herren, ich darf Ihnen allen im Namen der Stadt Köln für Ihre Tätigkeit herzlich danken und Ihnen für die zukünftige Arbeit viel Erfolg wünschen. Ich hoffe, Sie werden einen schönen und interessanten Aufenthalt in Köln, dem „Verkehrskreuz des Westens“ haben und wünsche Ihrer Generalversammlung einen guten Verlauf! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!